Ähnlich wie die Raunächte die Zeit rund um Weihnachten und den Jahreswechsel markieren, sind die Konzerte der heimischen Formation „Rauhnacht“ schon fast so etwas wie eine liebgewonnene Tradition geworden, um in das neue Jahr zu starten. Zwei ausverkaufte Konzerte ...
Ähnlich wie die Raunächte die Zeit rund um Weihnachten und den Jahreswechsel markieren, sind die Konzerte der heimischen Formation „Rauhnacht“ schon fast so etwas wie eine liebgewonnene Tradition geworden, um in das neue Jahr zu starten. Zwei ausverkaufte Konzerte beim Veit in Gößl zeugen davon.
Die Mythen des inneralpinen Raums stehen hoch im Kurs – Barbara Stüger, Peter Schönauer und Michaela Eppinger vom Kulturverein „Traungeflüster“ hatten alle Hände voll zu tun, die unzähligen Besucher in den Saal des ehrwürdigen Gast hofs Veit zu schlichten. Sie alle wollten einen kleinen Teil der schaurig-schönen Raunachtmystik zu spüren bekommen, die es Franz Thalhammer und seine Konsorten so trefflich zu vermitteln verstehen.
Wie es von ihm erwartet wurde, philosophierte Chef-Rauhnachtler Thalhammer über Gott und die Welt, vermaß die Menschheit im Vergleich zum Erdenrund und der Natur als „Ameischen“ und stellte fest, dass laut einem heimischen Spruch „Bäume zwar nicht in den Himmel wachsen“ – was in Raunächten jedoch durchaus außer Kraft gesetzt werden kann. Die dem „Alpenvodoo“ zugrundeliegende „Wilde Gjoad“ mit ihrer überaus furchterregenden Anführerin, der Frau Perchta und deren Flügel adjutantin „Oniweig“ wurde vielfach beschworen, beschrieben und die Gänsehaut, die den Besuchern über die Rücken getrieben wurde, wenn die „unruhigen Seelen der ‚Wilden Gjoad‘ sich in frisch aufgehängter Wäsche verfangen“, war fast spürbar. Die Raunächte sind vorbei, spätestens rund um Weihnachten 2024 werden sie wieder die längsten Nächte des Jahres markieren. Genauso, wie die Mannen von „Rauhnacht“ einen wohlig-schaurigen Start in das neue Jahr.