Vor kurzem feierten wir das Fest „Allerheiligen“ und für mich läutet dieser Tag jedes Jahr die „Zeit der Heiligen“ ein. Was aber zeichnet Heilige aus? Jesus hatte dazu eine feste Meinung und die sagt er uns im Sonntagsevangelium (Mk 12, 38-44) ganz klar: Unverblümt spricht er von den Pharisäern, die stolz und natürlich gut sichtbar für alle anderen den Opferkasten bedienen als „Scheinheilige“. Dann richtet er das Augenmerk auf eine unscheinbare Witwe, die verschämt zwei kleine Münzen spendet. Jesus sieht die ganze Hingabe, die in den zwei kleinen Münzen steckt und stellt sie über die großen Spender, die etwas von ihrem Überfluss abgaben. Hier zeigt sich die Aufmerksamkeit Gottes: „Der Mensch sieht, was vor den Augen ist, der Herr aber sieht das Herz.“ (1 Sam 16,7) Wer sind aber „meine“ Heiligen von Allerheiligen bis Weihnachten, denen der Herr ins Herz gesehen hat?

Ausgehend vom Hl. Martin sind das außerdem die Hl. Barbara, der Hl. Nikolaus und die Hl. Lucia, nur um die bekanntesten Vertreter in dieser Zeit zu nennen. Jeder und jede von ihnen hat eine ganz eigene Geschichte, doch eines eint sie alle: sie folgten Jesus nach, er war ihr Vorbild und nun können sie uns als Vorbilder dienen. Martin, Barbara, Nikolaus und Lucia hatten Jesus und dessen Umgang mit Menschen als Vorbild und kümmerten sich aufopfernd und liebevoll um ihre Mitmenschen. Barbara und Luzia wurden letztendlich auf Grund ihrer kompromisslosen Nachfolge Christi hingerichtet.

Bei einer Generalaudienz im Jahr 2023 verkündete Papst Franziskus: „Wir sind alle zur Heiligkeit berufen. An jeden von uns ergeht dieser Ruf, der Herr wird uns auf diesem Weg nicht allein lassen.“ Achten wir also auf unsere Mitmenschen und versuchen wir Licht für sie zu sein!

Daniela Stenitzer
Pensionierte Elementarpädagogin und Pfarrgemeinderätin in Wildalpen