Liebe Leser, heute stehen wir vor einem tiefgreifenden Text aus dem Evangelium nach Lukas, der uns sowohl die Ankunft des Messias als auch die Botschaft seiner Mission näherbringt. In Lukas 1,14 wird uns bereits eine wichtige Ankündigung gemacht: Der Engel Gabriel spricht zu Zacharias ...
Liebe Leser, heute stehen wir vor einem tiefgreifenden Text aus dem Evangelium nach Lukas, der uns sowohl die Ankunft des Messias als auch die Botschaft seiner Mission näherbringt. In Lukas 1,14 wird uns bereits eine wichtige Ankündigung gemacht: Der Engel Gabriel spricht zu Zacharias und verkündet die Geburt von Johannes dem Täufer. Diese Botschaft ist der Auftakt zu etwas Großem, das kommen wird.
Johannes wird derjenige sein, der den Weg für den Herrn bereitet.
Der Übergang zu Lukas 4,14-21 bringt uns zu einem entscheidenden Moment im Leben Jesu. Nach seiner Taufe und der Versuchung in der Wüste kehrt er zurück nach Galiläa, erfüllt vom Heiligen Geist. Hier beginnt sein öffentliches Wirken, und er lehrt in den Synagogen. Als er in Nazareth, seiner Heimatstadt, eintrifft, wird er gebeten, die Schrift zu lesen. Jesus wählt einen Text aus dem Buch Jesaja, der seine Mission und Identität offenbart.
„Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, um den Armen eine gute Nachricht zu bringen.“ Diese Worte sind kraftvoll und revolutionär. Jesus erklärt damit nicht nur, wer er ist, sondern auch, was seine Mission ist. Er kommt, um den Bedürftigen, den Gebrochenen und den Gefangenen Hoffnung und Heilung zu bringen. Seine Botschaft ist eine Botschaft der Befreiung, die nicht nur für eine bestimmte Zeit oder Gruppe gilt, sondern für alle Menschen.
Wenn wir diesen Text in unser eigenes Leben übertragen, stellen wir fest, dass auch wir Teil dieser Mission sind. Jesus hat uns berufen, seinen Weg zu gehen und seine Botschaft weiterzugeben. Er fordert uns auf, die Stimme der Hoffnung und der Gerechtigkeit zu sein, besonders für diejenigen, die in Not sind. Es ist leicht, in unserem Alltag in den eigenen Sorgen gefangen zu sein und die Bedürfnisse anderer zu übersehen. Doch Jesus erinnert uns daran, dass wir berufen sind, für andere da zu sein und ihnen die Liebe Gottes näherzubringen.
Die Reaktion der Menschen in Nazareth auf Jesu Worte ist bemerkenswert. Zunächst sind sie beeindruckt, doch bald darauf kommt Skepsis auf. Sie fragen sich: „Ist das nicht der Sohn Josephs?“ Diese Zweifel zeigen, dass es oft schwierig ist, das Göttliche im Gewöhnlichen zu erkennen. Vielleicht müssen wir uns selbst die Frage stellen: Wo übersehen wir Gottes Wirken in unserem Leben und in unserer Umgebung?
Heute lädt uns dieser Text ein, uns zu öffnen für die Botschaft Jesu und die Herausforderungen, die sie mit sich bringt. Sie fordert uns auf, über unsere eigenen Grenzen hinauszugehen und die Liebe und Gnade Gottes zu teilen. Es ist eine Einladung, die Welt um uns herum mit neuen Augen zu sehen und aktiv zu werden, um den Bedürftigen zu helfen.
Lasst uns beten, dass wir den Mut finden, Jesu Botschaft der Hoffnung und der Befreiung zu leben und weiterzugeben. Möge der Heilige Geist uns leiten, damit wir in unserem Alltag die guten Nachrichten der Liebe und der Gnade Gottes verkünden. Amen.
Franz Ließ
Wortgottesdienstleiter