In Bad Ischl startete vergangene Woche das Jahr der Kulturhauptstadt „Salzkammergut 2024“.
Zum ersten Mal besteht eine Kulturhauptstadt aus mehreren Bundesländern und umfasst mehrere Gemeinden. Neben der estnischen Stadt Tartu und Bodø in Norwegen ...
In Bad Ischl startete vergangene Woche das Jahr der Kulturhauptstadt „Salzkammergut 2024“.
Zum ersten Mal besteht eine Kulturhauptstadt aus mehreren Bundesländern und umfasst mehrere Gemeinden. Neben der estnischen Stadt Tartu und Bodø in Norwegen werden vier steirische und 19 oberösterreichsiche Gemeinden auf eine Kulturbühne gehoben. Die Eröffnungsfeier der Kulturhauptstadt „Salzkammergut 2024“ fand am Samstag, dem 20. Jänner, beim Kongress- und Theaterhaus Bad Ischl statt. Das unter der Leitung von Elisabeth Schweeger erarbeitete Jahresprogramm der europäischen Kulturhauptstadt „Salzkammergut 2024“ umfasst rund 300 Projekte. Einen inhaltlichen Schwerpunkt des kommenden Jahres stellt die Ausstellungsserie „Reise der Bilder“ zum Thema des Kunstraubs durch die Nationalsozialisten dar. Die Veranstaltungsreihe „kritisch & kontrovers“ setzt einen Kontrapunkt zu „Sisi-Kitsch“ und k.u.k.-Nostalgie. Die von Gottfried Hattinger kuratierte Ausstellung „sudhaus – kunst mit salz & wasser“ befasst sich mit den titelgebenden Werkstoffen, schließlich prägt das Salz die Region seit Jahrtausenden. Zahlreiche Projekte befassen sich zudem mit den Themen Tourismus, Klimawandel, Zersiedelung und Nachhaltigkeit. Nach einem holprigen Start
– der anfängliche Leiter Stephan Rabl wurde nach wenigen Monaten ausgetauscht – kam es immer wieder zu Querschlägern. So zog sich Meinungsbildner Hannes Androsch aus dem Komitee zurück, mit diesen „global-exotischen“ Inhalten könne er sich nicht identifizieren. Die Antwort kam postwendend von Hubert von Goisern, der für das Management in die Bresche sprang. Anlässlich der Eröffnung hagelte es auch von der steirischen FPÖ Kritik. „Die Mitfinanzierung in Höhe von elf Millionen Euro seitens des Landes Steiermark zu diesem exotischglobalen und mehr als obskuren Veranstaltungsreigen ist aus dem Kulturverständnis vieler normaldenkender Bürger heraus nicht nachzuvollziehen. Das Salzkammergut bietet ein umfängliches Kulturpotenzial mit traditionsreicher Volkskultur, die in diesem Programm mehr als unterrepräsentiert ist“, äußerte sich FPÖ-Kultursprecher LAbg. Marco Triller. Die Eröffnungsfeierlichkeiten mit „skurril anmutenden, tanzenden Personen, die sich nackt und gepudert in krampfartigen Darbietungen auf der Bühne wanden“ würden ein fragwürdiges Licht auf die gesamte Inszenierung werfen.