Mt 9, 27–31
Im heutigen Evangelium nach Matthäus treffen wir auf zwei blinde Männer. Obwohl sie nicht sehen können, erkennen sie mit ihrem Herzen etwas sehr Wichtiges: Jesus ist der Messias, der Retter, der ihr Leben verändern kann. Mit den Worten „Hab ...
Mt 9, 27–31
Im heutigen Evangelium nach Matthäus treffen wir auf zwei blinde Männer. Obwohl sie nicht sehen können, erkennen sie mit ihrem Herzen etwas sehr Wichtiges: Jesus ist der Messias, der Retter, der ihr Leben verändern kann. Mit den Worten „Hab Erbarmen mit uns, Sohn Davids!“ (Mt 9,27) zeigen sie ihren Glauben und ihre Hoffnung. Es ist mehr als ein Hilferuf – es ist ein Ausdruck ihres Vertrauens.
Die beiden Blinden bringen etwas auf den Punkt, was auch jeden einzelnen von uns betrifft. Jeder Mensch trägt manchmal seine eigene Dunkelheit im Leben mit, seien es Sorgen oder Zweifel. Die Blindheit der beiden Männer symbolisieren diese inneren Kämpfe. Doch das Evangelium sagt uns: Der Weg aus dieser Dunkelheit führt über den Glauben und das Vertrauen in Jesus. Es ist der Glaube, der den Weg zur Veränderung öffnet, ein Glaube der weder an Bedingungen geknüpft noch durch Zweifel zerstört werden kann. Wo wir Jesus unser Vertrauen schenken, kann er Wunder wirken. Das ist eine Botschaft, die uns jetzt besonders in der Adventzeit Hoffnung schenken kann. Ein Blick auf den Heiligen Nikolaus, dessen Fest wir heute, am 6. Dezember, feiern, ergänzt diese Botschaft für mich wunderbar. Nikolaus steht für einen gelebten Glauben, der sich ausdrückt in der Fürsorge für die Schwachen und Armen. Er hat nicht nur Licht empfangen, sondern es auch aktiv weitergegeben. Seine Legenden, wie etwa die Rettung der drei verarmten Töchter oder die des Kornwunders, zeigen einen Glauben, der sich in Taten der Barmherzigkeit und Solidarität ausdrückt. Nikolaus erinnert uns daran, Licht für andere zu sein. In einer Welt, die oft von Egoismus und Gleichgültigkeit geprägt ist, von Schnelllebigkeit, fordert er uns heraus, den Nächsten in den Mittelpunkt zu stellen; so wie Jesus es uns vorgelebt hat.
Das heutige Evangelium stellt auch uns diese wichtige Frage, die Jesus den blinden Männern gestellt hat: „Glaubt ihr, dass ich euch helfen kann?“ Diese Frage lädt uns ein, darüber nachzudenken, wie stark unser Glaube ist. Vertrauen wir darauf, dass Jesus unser Leben heller machen, unsere Probleme lösen und unsere Herzen heilen kann? Diese Frage fordert uns auf, mit einem klaren „Ja“ zu antworten. Ein solches Ja kann unser Leben verändern. Es kann uns Hoffnung und Kraft geben, und es hilft uns, auch anderen Menschen Licht und Freude zu bringen.
Julia Stenitzer
Theologie-Studentin