Zukunft der Ex-Krankenhäuser
27.09.2024 RegionalesEin Info-Container zeigt die Gesundheitsversorgung des Bezirkes. Nachnutzungskonzepte der drei Spitäler liegen am Tisch: Gesundheit, Wohnen und Pflege.
In Stainach kann man bereits durch das Areal des neuen Leitspitals spazieren. Zumindest virtuell. Eine ...
Ein Info-Container zeigt die Gesundheitsversorgung des Bezirkes. Nachnutzungskonzepte der drei Spitäler liegen am Tisch: Gesundheit, Wohnen und Pflege.
In Stainach kann man bereits durch das Areal des neuen Leitspitals spazieren. Zumindest virtuell. Eine Virtual Reality-Brille lässt das Gelände aus der Vogelperspektive erkunden. Davon ausgehend kann man in die geplanten Bauprojekte, wie das Klinikum Stainach selbst oder die Verkehrslösung, einzoomen und dreidimensional betrachten. Den Info-Container eröffneten Gesundheitsfonds und Politik vergangenen Dienstag, dem 24. September. Auf Schautafeln ist das derzeitige Gesundheitsangebot des Bezirkes Liezen abgebildet sowie der „Steirische Gesundheitsplan 2035“, aus welchem das Zentralkrankenhaus resultierte. Daneben finden sich auf wenigen Zeilen zusammengefasst die Nachnutzungskonzepte der bestehenden Krankenhäuser. Die Türe des Containers ist täglich automatisch von 9 bis 19 Uhr geöffnet.
 Gesundheit, Pflege und Wohnen
Neben der Eröffnung wurden auch die seit langem versprochenen Nachnutzungskonzepte der Häuser erstmals erläutert. In den drei zukünftigen Ex-Krankenhäusern – Bad Aussee, Rottenmann und Schladming – sollen Gesundheits- und Facharztzentren mit unterschiedlichen Schwerpunkten entstehen. In Schladming und Rottenmann sind zudem Teile für Wohnraum vorgesehen, dabei steht für bestimmte Bereiche ein Verkauf an Wohnbauträger im Raum. Allein in Schladming würde man mit 45 Wohneinheiten „leistbaren Wohnraum“ schaffen. In Rottenmann ist zusätzlich ein Pflegezentrum angedacht. Erste Gespräche mit Betreibern habe es bereits gegeben, wie Michael Koren berichtete. In einem nächsten Schritt stehen Verhandlungen mit der Österreichischen Gesundheitskasse an.
 „Substanzlose Beruhigungspillen“
Einen Tag bevor die Konzepte offiziell der Öffentlichkeit präsentiert wurden, hatte die Bürgerinitiative BISS bereits Zugang zu dem Papier. Heftige Kritik war die Folge. Es handle sich um „unverbindliche Dinge“ und „Beruhigungspillen“ für die Bevölkerung. Außerdem stellte man die Frage in den Raum, woher die Fachärzte für das Gesundheits- und Facharztzentrum kommen sollen. Ähnliche Worte fanden die steirischen Oppositionsparteien FPÖ, Grüne,Neos und KPÖ. Die Konzepte seien „substanzlos“ und die „größte Kaskade an leeren Versprechungen“.
Fristenläufe und Behördenwege
Angesprochen auf den Spatenstich, meinte Karlheinz Kornhäusl: „Uns wär‘s lieber gestern als heute oder morgen.“ Es werde mit Hochdruck daran gearbeitet,doch es seien noch gewisse Fristenläufe hinsichtlich Einsprüchezu berücksichtigen. Auch Michael Koren ist „guten Mutes“, dass Bauverfahren und Gebarungsprüfung positiv verlaufen und laut Zeitplan durch sein werden. Die Einreichung beim Landesrechnungshof ist bereits erfolgt. Die Strategische Umweltprüfung wurde bereits positiv abgeschlossen und die betreffende Naturverträglichkeitsprü- fung wird aktuell durchgeführt. Für die Trinkwasserversorgung sei der Bescheid bereits rechtsgültig, berichtet Bürgermeister Roland Raninger, das Kanalisationssystem ist geplant, der Bau kann nach Ablauf der Einspruchsfrist starten.
Provisorium an der B 320
Die erste Bau-Ausschreibung wird noch im Herbst 2024 veröffentlicht und der rechtskräftige Baubescheid wird für das Frühjahr 2025 erwartet, heißt es vonseiten des Gesundheitsfonds. Sobald alle erforderlichen Bewilligungen vorliegen, wird mit der Baufeldfreimachung begonnen. Was den
Anschluss an die B 320 betrifft, würde man bis zum Baubeginn ein Provisorium errichten, damit der Schwerverkehr nicht durch den Ort fahren müsse, erklärt Bürgermeister Raninger. Währenddessen erfolgt die Abwicklung für die Genehmigung des Vollanschlusses, damit von beiden Seiten kommend an der Ostseite Stainachs auf- und abgefahren werden kann. Aus derzeitiger Sicht bleibt es bei der Baufeldfreimachung im Herbst, der Baustart für „das große Bauvorhaben“ soll im Frühjahr erfolgen, so Koren.


