Die Bürgerliste WIR will ihre Mitgliederzahl erhöhen und sucht per Postwurf nach potenziellen Neuzugängen. Listengründer Helmut Schaupensteiner schließt seine Kandidatur für das Bürgermeisteramt bei den kommenden Gemeinderatswahlen nicht aus.
Nach 20 Jahren bei der FPÖ Rottenmann hat Helmut Schaupensteiner im November 2009 die Bürgerliste WIR ins Leben gerufen. Bei den Gemeinderatswahlen im März 2010 konnte man gleich rund ein Viertel der Stimmen für sich gewinnen und mit sechs Mandaten in den Gemeinderat einziehen. Für Schaupensteiner war „die Zeit reif“, wie er sagt, denn „die Menschen wollten Innenstadtentwicklung und kein gegenseitiges Ausstechen der Parteien.“ Aktuell nimmt die Bürgerliste drei Sitze im Gemeinderat ein. Dies soll sich bei der kommenden Gemeinderatswahl jedoch ändern, weshalb Schaupensteiner die Bürgerliste „auffrischen“ möchte, wie er sagt. Um neue Mitglieder zu gewinnen, hat man diese Woche ein Flugblatt an alle Haushalte von Rottenmann verschickt. „Ein Aufruf, sich in das politische Geschehen aktiv einzubringen“, so Schaupensteiner. WIR-Kernthema: „Wir wollen, dass sich in Rottenmann wieder etwas bewegt“, sagt Schaupensteiner. Es finde zu wenig Entwicklung statt, die Lebensqualität leide. „Wenn das so weitergeht, wird Rottenmann aussterben“, so Schaupensteiner. Um Rottenmann aus der Versenkung zu holen, habe man ein gutes Programm entwickelt. Um dieses auch umzusetzen zu können, brauche es Menschen, die sich einbringen möchten. Und diese wolle man nun durch die Postwurfaktion akquirieren, so Schaupensteiner.
Potenzial im Tourismus
Wer nun für die WIR als Spitzenkandidat bei der kommenden Gemeinderatswahl in den Kampf um den Bürgermeistersessel ziehen soll, sei noch nicht gänzlich geklärt. Schaupensteiner selbst schließe die eigene Kandidatur nicht aus, würde jedoch auch eine geeignete Kandidatin bzw. einen geeigneten Kandidaten aufbauen, wie er sagt. Chancen für Rottenmann sieht Schaupensteiner im Tourismus. „Wir leben in einer historischen Stadt, die ein Ausflugsziel für viele ist“, so Schaupensteiner. Pluspunkt: Rottenmann liege strategisch günstig an der Nord-Süd-Route, die täglich von Tausenden passiert werden würde. Potenzial, das bislang ungenutzt geblieben sei. Ein dementsprechendes touristisches Angebot zu schaffen, sei nun das Gebot der Stunde. Trieben und Liezen hätten es mit der Realisierung eines Hotelprojekts bereits vorgemacht. Nun sei Rottenmann an der Reihe, eine dementsprechende Infrastruktur zu schaffen. Für Schaupensteiner sei „in den vergangenen Jahren nichts weitergegangen“, wie er kritisiert. Auch der von ihm initiierte Kulturweg sei eingeschlafen, der Weg der Zünfte sei nicht umgesetzt und der Innenstadtausschuss abgeschafft worden. Dies seien nur ein paar der Chancen, die man nicht genutzt habe. Von der neuen Landesregierung wünscht sich Schaupensteiner, dass „sie zu ihrem Wort steht und Rottenmann zum Leitspital ausbaut“, wie er sagt.