Weshalb diese Jugendserien durch die Decke gehen
10.10.2025 Junges EnnstalJugendserien gibt es schon Jahrzehnte. Sie beeinflussen Millionen von jungen Menschen und jede Generation hält ihre Klassiker bereit. Warum werden Jugendserien zu einem solch großen Hype, was steckt dahinter?
Waren es früher Serien wie „Beverly ...
Jugendserien gibt es schon Jahrzehnte. Sie beeinflussen Millionen von jungen Menschen und jede Generation hält ihre Klassiker bereit. Warum werden Jugendserien zu einem solch großen Hype, was steckt dahinter?
Waren es früher Serien wie „Beverly Hills“, „Gossip Girl“ oder „Skam“, stehen heute „The Summer I Turned Pretty“ oder „My Life With The Walter Boys“ bei der Jugend hoch im Kurs. Eines haben alle diese Serien gemeinsam, egal ob sie aus den 90ern kommen oder brandaktuell sind. Sie spiegeln immer Sehnsüchte, Krisen und gesellschaftliche Veränderungen wider. Romantische Gefühle, Herzschmerz und Probleme, mit denen junge Menschen konfrontiert sind, werden aufgegriffen und verfilmt. Und vielleicht ist genau das das große Geheimnis hinter dem Erfolg der Serien von Amazon Prime, Netflix und Co. Zuletzt im Hype war beispielsweise die Serie „The Summer I Turned Pretty“, die auf den Büchern von Jenny Han basiert. Sie feierte zudem auch große Erfolge mit der Filmreihe „To All The Boys I Have Loved Before“, welche auf einem sehr ähnlichen Konzept basiert. Im Mittelpunkt steht die Geschichte der 16-jährigen Belly, die jeden Sommer mit ihrer Mutter und ihrem Bruder zu deren bester Freundin ins Sommerhaus in Cousins Beach fährt und dort gemeinsam mit Susannah (der besten Freundin der Mutter) und deren zwei Söhnen Jeremiah und Conrad den Sommer verbringt. Doch eines Sommers ist alles anders, Belly ist jetzt älter und verstrickt sich in ein romantisches Dreiecksverhältnis. In dieser Serie sind Erfolgsfaktoren einerseits die nostalgischen Gefühle und die Sommerästhetik sowie die romantischen Beziehungen, die Belly durchlebt, während sie auch Themen wie Freundschaft oder Rückschläge meistern muss. Ein weiterer zentraler Erfolgsfaktor war hier auch die musikalische Hinterlegung mit Soundtracks von Taylor Swift, in deren Lyrics sich viele junge Menschen selbst wiedererkennen.
Eine ebenfalls sehr berühmte aktuelle Serie ist „My Life With The Walter Boys“, die mit einem Schicksalsschlag beginnt und diesen sowie auch eine romantische Dreiecksbeziehung behandelt. Auch hier spielt die Sommerästhetik, eine chaotische Gefühlswelt mit Romantik, Herzschmerz und das Thema Freundschaft und Erfolg eine zentrale Rolle. Auch damit können sich viele junge Menschen identifizieren. Sie haben oftmals Probleme mit ähnlichen Themen und können sich so in die Charaktere hineinversetzen. Das ist ein Faktor, der zu Millionenpublikum führen kann.
Die Serie „Heartbreak High“ funktioniert nach einem ähnlichen Konzept, nur dass sie noch mehr den Faktor Diversität einbringt. Grundsätzlich setzt aber auch diese Serie wieder auf große Gefühle, positiv und negativ. Zusätzlich spielen unterschiedliche ethische Hintergründe, Sexualitäten und Identitäten eine zentrale Rolle in der Jugendserie. Es werden hierbei auch wieder Probleme in den Mittelpunkt gestellt, beispielsweise Ungleichheiten an der High School, das Thema Outing oder auch toxische Beziehungen, ob in Freundschaft oder beim Dating. Weitere Gemeinsamkeiten sowohl dieser Serien als auch ähnlichen Jugendserien sind Punkte wie Repräsentation und Identifikation. Jugendliche wollen sich selbst auf dem Bildschirm wiederfinden, mit Gefühlen und Situationen wie Unsicherheiten, Wünschen, Krisen. Figuren in den Serien sind nicht perfekt, sie machen Fehler und sind dadurch nahbar. Auch Themen wie Verlust, die erste Liebe, Freundschaft und die eigene Identität sind universell und machen die Serienfiguren glaubwürdig. Auch Social Media spielt eine große Rolle. TikTok, Instagram und Co. tragen die Serien immer weiter. Es werden Szenen mit emotionaler Musik hinterlegt, Memes (lustige Bilder mit Text) erstellt und Fan-Theorien werden gesponnen und dadurch erreichen die Serien noch mehr Berühmtheit. All diese Faktoren spiegeln Lebensrealitäten der Gen Z wider und zeigen zugleich, wie eng Unterhaltung, Identitätssuche und soziale Medien in der Welt der Jugend verwoben sind.
Christina Gösweiner