Die Marktgemeinde Gröbming stellte vergangene Woche ihren Katastrophenschutz- und Blackoutvorsorgeplan vor. Der Informationsabend stieß auf großes Interesse.
Ein Blackout ist ein großflächiger, überregionaler und ...
Die Marktgemeinde Gröbming stellte vergangene Woche ihren Katastrophenschutz- und Blackoutvorsorgeplan vor. Der Informationsabend stieß auf großes Interesse.
Ein Blackout ist ein großflächiger, überregionaler und länger andauernder Stromausfall, der oft unvorhersehbar auftritt. Die Ursachen können vielfältig sein, darunter extreme Wetterereignisse, technische Defekte oder Überlastungen im Stromnetz. Ein solcher Stromausfall betrifft nicht nur die Elektrizität, sondern auch Kommunikationsmittel, Transport und Versorgungsinfrastrukturen. Gemeinsam mit allen relevanten Akteuren der Krisenbewältigung – darunter Einsatzorganisationen, Ärzte, Lebensmittelhandel, Tankstellen, Schulen, das E-Werk Gröbming und die Bezirkshauptmannschaft Liezen – hat die Gemeinde ein durchdachtes Konzept entwickelt. Daraus entstand ein kompakter Ratgeber für die Bevölkerung, der wertvolle Informationen und Handlungsempfehlungen für den Ernstfall bietet. Dieser wird in den kommenden Tagen an alle Haushalte Gröbmings verschickt. Bürgermeister Thomas Reingruber betonte die Bedeutung der Vorsorge: „Als Bürgermeister ist man gleichzeitig Katastrophenschutzreferent und damit Entscheidungsträger für die Krisenbewältigung.“ Gröbming sei für den Ernstfall bestens vorbereitet und es werde im Ernstfall kein Chaos ausbrechen.
Einblicke in die Stromversorgung
Der Geschäftsführer des E-Werks Gröbming, Ernst Trummer, hielt einen aufschlussreichen Vor-Besonders problematisch sei, dass trag über die technischen Hinterdas Stromnetz keine Energie speigründe eines möglichen Blackouts. chern kann, sodass Produktion Er erläuterte, dass die Netzverund Verbrauch stets im Gleichfügbarkeit in Österreich zwar bei gewicht bleiben müssen. In der 99,99 Prozent liegt und Stromaus-Wartenleitzentrale des E-Werkes fälle durchschnittlich nur 20 bis Gröbming werden Daten von 15 30 Minuten pro Jahr andauern, Wasserkraftwerken, 163 Trafostadoch eine instabile Frequenz im tionen und drei Umspannwerken Stromnetz rasch zu einem großausgeregelt und die Netzlast überflächigen Ausfall führen kann. wacht. Das E-Werk Gröbming besitzt zudem in jedem Seitental des Gröbmingerlandes ein blackoutfähiges Kraftwerk. Trummer stellte weiters einen Maßnahmenplan vor, der im Falle eines Blackouts vom E-Werk Gröbming umgesetzt werden kann. Dabei betonte er, dass es sich um ein theoretisches Konzept handelt, das in der Praxis nicht trainiert werden kann.
Praktische Tipps zur Vorsorge
Amtsleiter Patrick Frinner stellte den detaillierten Vorsorgeplan der Marktgemeinde vor. Dieser enthält Anweisungen zur Vorbereitung auf einen Blackout sowie konkrete Schritte während des Stromausfalls. Themen wie Notversorgung, medizinische Ambulanz, Notschlafstelle und Medikamentenzugang werden ebenso behandelt wie die Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung, Kinderbetreuung und die Informationsweitergabe an die Bevölkerung. Die Marktgemeinde appellierte an alle Bürger, die im Ratgeber erläuterten Maßnahmen zu befolgen, um im Ernstfall gewappnet zu sein. Christian Gebeshuber, Katastrophenschutzreferent von der Bezirkshauptmannschaft Liezen, abschließend: „Keine Gemeinde, keine Behörde kann für eine Bevölkerung alles bereitstellten. Der Schlüssel zum Erfolg liegt bei jedem Bürger. Wenn wir uns nicht damit beschäftigen, werden wir bald an unsere Grenzen stoßen.“