„Gesundheit und Kraft im neuen Jahr – das wünschen euch Caspar, Melchior und Balthasar!“ Jedes Jahr erinnern die Sternsinger am 6. Januar an die drei Weisen aus dem Morgenland, die wir als die Heiligen Drei Könige kennen. Aber was wissen wir wirklich über sie?

Die Heiligen Drei Könige – sie kamen aus fernen Ländern als Vertreter der damals bekannten drei Kontinente Europa, Asien und Afrika. Sie folgten dem Stern nach Bethlehem, um dort einem neugeborenen großen König mit kostbaren Geschenken zu huldigen.
So kennen die meisten von uns die Geschichte. Eine schöne Geschichte, allerdings: Das meiste davon ist Legende, entstanden um die Gebeine dreier Persönlichkeiten, mit deren Verehrung auch die Mythen im Laufe der Jahrhunderte zunahmen.

In der Bibel suchen wir die Heiligen Könige vergeblich – lediglich im Matthäus-Evangelium (Mt 2,1-12) ist von den „magoi“ (griechisch für Astronomen, Magier) die Rede, die sich damals auf den Weg gemacht hatten. Martin Luthers Übersetzung „die Weisen aus dem Morgenland“ trifft es da besser. Königlich waren ihre Geschenke: Weihrauch, Myrrhe und Gold. Über die Anzahl der Geschenke schloss man auf drei Männer – belegt ist das allerdings nicht. Und auch das Wort „heilig“ entspricht nicht der Wahrheit – die drei wurden nie heiliggesprochen. Fakt ist dagegen, dass sie erst im 6. Jahrhundert ihre jetzigen Namen erhielten. Tatsache ist auch, dass König Barbarossa die (vermeintlichen) Reliquien der drei 1164 von Mailand nach Köln bringen ließ. Ihre Gebeine ruhen heute im Dreikönigsschrein im Kölner Dom, der ursprünglich als monumentales Reliquiar für sie geplant war. Die drei Kronen zieren heute das Wappen der Stadt. Wahrheit und Mythos – beides verschmilzt zu einem verwirrenden und doch faszinierenden Mix, der uns bis heute in seinen Bann zieht.