Bei der Einführung der Rettungsgasse auf österreichischen Autobahnen gab es anfangs durchaus skeptische Stimmen. Inzwischen hat sich das System aber eingespielt, zumeist funktioniert die Zufahrt für die Einsatzkräfte ganz gut, auch weil die meisten Autofahrer wissen, wie sie ...
Bei der Einführung der Rettungsgasse auf österreichischen Autobahnen gab es anfangs durchaus skeptische Stimmen. Inzwischen hat sich das System aber eingespielt, zumeist funktioniert die Zufahrt für die Einsatzkräfte ganz gut, auch weil die meisten Autofahrer wissen, wie sie sich zu verhalten haben. Umso bemerkenswerter ist der jüngste Vorfall in Oberösterreich, wo an die fünfzig Autofahrer ihr Fahrzeug auf der Autobahn gewendet haben und als Geisterfahrer durch die Rettungsgasse zur letzten Ausfahrt zurückgefahren sind. Ein ebenso unglaublicher wie nicht tolerierbarer Sachverhalt.
Wahrscheinlich hat ein Einzelner mit dem Wahnsinn begonnen und durch den Herdentrieb gesteuert haben sich dann immer mehr andere Fahrzeuge angeschlossen. Jedenfalls ist das Verhalten brandgefährlich und es ist erschreckend, dass sich eine so große Zahl an Verkehrsteilnehmern auf so eine Situation einlässt.
Daher sollte man keinen Aufwand scheuen, um möglichst viele betroffene Lenker zu identifizieren. Es wurden immerhin zahlreiche Aufnahmen mit Mobiltelefonen gemacht, mit deren Hilfe man die Kennzeichen mit gutem Willen auch einwandfrei feststellen kann. Eine strenge Bestrafung ist in diesem Fall jedenfalls unumgänglich, zumal kein normaldenkender Mensch damit rechnen kann, dass ihm in einer nur für Einsatzkräfte freigehaltenen Rettungsgasse plötzlich jemand entgegenkommt. Wer als vorsätzlicher Geisterfahrer dieses Risiko bewusst in Kauf nimmt, sollte eine Zeit lang nicht auf unseren Straßen unterwegs sein. Franz Wallig