Startschuss für Sanierung
26.09.2025 RegionalesDie Tennishalle Liezen soll wieder salonfähig werden. Neuer Boden und Dachreparaturen – bis zum Winter erfolgen erste Maßnahmen. Der Rest folgt in den kommenden Jahren.
Liezens Tennissportler zeigten sich die letzten Jahre hart im Nehmen. Die Tennishalle ...
Die Tennishalle Liezen soll wieder salonfähig werden. Neuer Boden und Dachreparaturen – bis zum Winter erfolgen erste Maßnahmen. Der Rest folgt in den kommenden Jahren.
Liezens Tennissportler zeigten sich die letzten Jahre hart im Nehmen. Die Tennishalle in der Bezirkshauptstadt war desolat. Schimmel, Kälte, undichtes Dach und ein poröser Bodenbelag – der Zustand war wenig einladend. Eine Sanierung stand mehrmals im Raum, wurde jedoch immer wieder verschoben. Die Sportler nahmen es zur Kenntnis und aus Mangel an Alternativen waren die vier Plätze gut gebucht für das Wintertraining. Gleichzeitig wuchs die Unzufriedenheit von Jahr zu Jahr. Elf Tennisvereine mit insgesamt über tausend Mitgliedern richteten sich im Frühjahr an Liezens Bürgermeisterin Andrea Heinrich, sie möge im Rahmen ihrer Möglichkeit vermitteln. Nun gibt es grünes Licht seitens des Eigentümers – die Tennishalle wird generalsaniert.
Rückblende
Anfang 2022 verkaufte die Stadt Liezen die sanierungsbedürftige Tennishalle an die FM Zone Eisenhof GmbH, ein gemeinsames Unternehmen der Tiroler Pletzer-Gruppe und der Bauzone aus Salzburg. Schon damals wälzten die neuen Eigentümer Pläne, die Tennishalle auf Vordermann zu bringen. Neben umfassenden Umbauund Sanierungsarbeiten wollte man die Gastronomie am anderen Ende ansiedeln. Dort führt nämlich der Ennsradweg vorbei, und so hätte man mit den Radfahrern ein zusätzliches Klientel ansprechen können. „Davon haben wir uns verabschieden müssen. Die Kosten waren zu hoch und nur schwer wirtschaftlich darstellbar“, sagt der Regionalleiter der Pletzer-Gruppe, Christian Enhuber.
Grünes Licht
Im heurigen Jahr hat sich die Bauzone aus dem Unternehmen zurückgezogen und die Pletzer-Gruppe alle Anteile übernommen. „Wir hatten zwei Optionen: Entweder wir entwickeln daraus ein vernünftiges Projekt oder wir verkaufen“, so Enhuber. Schlussendlich hat man sich für Ersteres entschieden. Liezen liege der Pletzer-Gruppe am Herzen, schließlich betreibt das Unternehmen die Arkade, den Maxpark, den Eisenhof und ist Eigentümer der Spar-Immobilie in der Ausseer Straße. „Wir sind der Meinung, dass der Tennissport im Aufwind ist. Deswegen war es uns wichtig, dass die Halle im selben Ausmaß erhalten bleibt“, sagt Enhuber. Schlussendlich gab es die Freigabe für die Sanierung.
Schrittweise Sanierung
In Summe werden wohl eine Million Euro in den nächsten Jahren in die Tennishalle fließen, schätzt Enhuber und erläutert: „Heuer soll noch das Dach an neuralgischen Stellen abgedichtet und ein neuer Boden verlegt werden.“ Vergangene Woche erteilte man die Aufträge an die Baufirmen. In enger Abstimmung mit Tennisvereinen soll anstatt des Teppichs ein Hardcourt-Boden kommen. „Es ist ein sehr ehrgeiziges Ziel, aber wir werden alles geben, um einen Spielbetrieb im Winter zu sichern“, betont Enhuber. In den folgenden Jahren soll nach der Erstmaßnahme das komplette Dach, die Fassade und die sanitären Anlagen folgen.
Zusätzliche Nutzungen
Hinsichtlich Gastronomie wird es vorerst eine Grundversorgung mit Selbstbedienung bleiben. In Zukunft sei eine Einrichtung denkbar, die Vereine mieten können. Sollte sich ein Pächter finden, sei auch das eine Option. Um die Flächen zusätzlich nutzen zu können, ist angedacht, weitere Sportarten einzuquartieren. „Bis von wenigen Jahren war noch ein Fitnessstudio angesiedelt. Wir werden die Flächen sukzessive herrichten und einer Vermietung zuführen“, sagt Enhuber. Zusätzlich möchte man der Halle auch im Sommer Leben einhauchen.
Euphorie im Tennislager
In Tennisspielerkreisen zeigt man sich euphorisch. „Wenn das so umgesetzt wird, wäre das ein Wahnsinn. Ich kann es kaum glauben“, freut sich WSV-Liezen-Sektionsleiter Walter „Joe“ Berger. Viele Tennisspieler kündigten zuvor an, bei einem weiteren Jahr im Notbetrieb nicht mehr zu spielen. Der alte Teppichbelag zog schon Blasen und es wurde zusehends gefährlicher für die Sportler. „Wir hatten eine sehr gute Gesprächsbasis. Dass der nunmehrige Alleineigentümer auf unsere Wünsche eingegangen ist und einen Hartplatz errichtet, ist nochmals die Draufgabe“, so Berger.
Fronten aufgeweicht
Der Alpenverein betreibt die direkt angebaute Kletterhalle und besitzt eine Dienstbarkeit für die Benützung der sanitären Anlagen. Der Zustand sei inakzeptabel und in den Gesprächen drehe man sich im Kreis, hieß es noch vor einem Jahr. Zwischenzeitig überlegte man, sich um eine eigene Lösung zu kümmern. In wieder aufgenommenen Gesprächen brachen die verhärteten Fronten auf, wie ÖAV-Obmann Bernhard Steinberger sagt: „Wir sitzen im selben Boot und beide Seiten wollen eine gescheite Lösung auf lange Sicht.“ Am kommenden Montag soll es mit den Bauarbeiten losgehen. Verläuft alles nach dem ambitionierten Plan, könnte noch heuer der erste Aufschlag in der neuen Halle erfolgen.