Zum Welttierschutztag am 4. Oktober erinnert der Naturschutzbund dieses Jahr vor allem an die bedrohte Lage unserer stacheligen Gartenhelfer – dem Igel. Was wir tun können, um den Igel in seinem natürlichen Lebensraum zu unterstützen.
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Zum Welttierschutztag am 4. Oktober erinnert der Naturschutzbund dieses Jahr vor allem an die bedrohte Lage unserer stacheligen Gartenhelfer – dem Igel. Was wir tun können, um den Igel in seinem natürlichen Lebensraum zu unterstützen.
Durch Straßen und Mauern werden dem Igel immer häufiger Steine in den Weg gelegt – im wahrsten Sinne des Wortes. Sie bedrohen seinen Lebensraum und nehmen ihm immer häufiger die Möglichkeit, sich zu verstecken. Igel sind genügsame Tiere, die sich auch vermehrt in menschlichen Siedlungsgebieten niederlassen. Ihre Ansprüche sind gering: Futter und genügend Verstecke reichen ihnen zum Überleben aus. Doch geeignete Lebensräume wie Magerwiesen oder dichte Hecken sind selten geworden. Vielerorts mussten die stacheligen Tiere Landwirtschaftsflächen weichen, die stark gedüngt und mit Pflanzenschutzmitteln behandelt wurden.
Besonders beliebt bei Igeln sind naturnahe Gärten mit wilden Hecken. Hier finden sie alles, was sie brauchen: Laub- und Asthaufen als Unterschlupf, bodenbedeckende Sträucher zum Verstecken und reichlich Nahrung in Form von Insekten, Würmern und Schnecken. „Hedgehog“, also „Heckenschwein“, nennen die Engländer die Igel, weil sie ihre Nester gern unter Hecken anlegen.
Überlebenskünstler mit Einschränkungen
Igel sind wahre Orientierungskünstler und erstellen sich im Laufe ihres Lebens eine Art Landkarte ihrer Umgebung, anhand derer sie sich orientieren. Zäune und Mauern können so schnell zur Gefahr werden. Besonders Straßen stellen für die nachtaktiven Tiere eine tödliche Bedrohung dar. Auch Mähgeräte, insbesondere automatische Mähroboter, verletzen oder töten jedes Jahr viele Igel. Auch wenn ihre Stacheln sie vor vielen natürlichen Feinden schützt, sind sie den von Menschen geschaffenen Gefahren schutzlos ausgesetzt.
So können wir helfen
Wer Igeln helfen möchte, kann in seinem Garten einfache Maßnahmen ergreifen. Laub und Äste sollten nicht entfernt, sondern als Unterschlupf liegengelassen werden. Auch eine speziell für Igel angelegte Winterhütte kann den Tieren helfen, die kalte Jahreszeit zu überstehen. Wichtig ist zudem der Verzicht auf Pestizide, denn diese gefährden die Nahrungskette der Insektenfresser.
Mähroboter sollten nur tagsüber und unter Aufsicht eingesetzt werden, um Verletzungen zu vermeiden. Ebenso können kleine Durchschlupfe in Zäunen und Mauern geschaffen werden, damit die Igel sich frei bewegen können. Besonders ungeschnittene Wiesen und Staudenbeete bieten ihnen wichtige Rückzugsorte. Der Naturschutzbund ruft dazu auf, Beobachtungen von Igeln auf der Plattform www.naturbeobachtung. at zu teilen. Jedes eingesendete Foto wird von Expertinnen und Experten ausgewertet, welche daraus Maßnahmen zum Schutz der stachligen Freunde entwickeln.
Der Welttierschutztag
Der Welttierschutztag wird jedes Jahr am 4. Oktober begangen und soll auf die Rechte und den Schutz von Tieren aufmerksam machen. Er wurde 1931 ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für das Leid von Tieren weltweit zu schärfen. Der Tag soll Menschen dazu anregen, Verantwortung für das Wohl der Tiere zu übernehmen – sei es durch artgerechte Haltung, Schutz bedrohter Arten oder den Erhalt natürlicher Lebensräume. Der 4. Oktober wurde gewählt, weil an diesem Tag der Gedenktag des heiligen Franz von Assisi, des Schutzpatrons der Tiere, gefeiert wird.
Igel schauen nicht nur niedlich aus, sie übernehmen wie alle Tiere auch eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem. Indem wir ihnen in unseren Gärten einen sicheren Lebensraum bieten, tragen wir dazu bei, ihre Population zu schützen und die Artenvielfalt zu erhalten.
Elisa Schütz