So hält man die Wohnräume auch bei großer Hitze kühl
01.08.2025 Junges EnnstalHochsommerliche Außentemperaturen lassen keine Wohnung kalt. Mit etwas Physik, Musik und Einrichtungsmystik können Sie zumindest verhindern, dass sich das Zuhause in eine Sauna verwandelt.
Sobald die Sonne durchs Fenster scheint, beginnt der Raum sich ...
Hochsommerliche Außentemperaturen lassen keine Wohnung kalt. Mit etwas Physik, Musik und Einrichtungsmystik können Sie zumindest verhindern, dass sich das Zuhause in eine Sauna verwandelt.
Sobald die Sonne durchs Fenster scheint, beginnt der Raum sich aufzuheizen. Am wirksamsten verhindert ein außenliegender Sonnenschutz diesen Effekt. Rollläden, Markisen, Jalousien oder auch Sonnenschirme auf dem Balkon können die Sonneneinstrahlung um bis zu 75 Prozent reduzieren – und damit auch die Raumtemperatur deutlich senken. Selbst Bäume oder begrünte Fassaden leisten ihren Beitrag.
Ist ein außenliegender Schutz nicht möglich, helfen auch innenliegende Alternativen wie helle Vorhänge oder reflektierende Alu-Jalousien. Zwar erreichen diese nicht dieselbe Effizienz, blockieren aber immerhin etwa 25 Prozent der Sonnenstrahlen. Wichtig: dunkle Stoffe vermeiden, sie speichern Hitze besonders gut.
Lüften – aber richtig
Was viele unterschätzen: Nicht nur Sonnenlicht, sondern auch warme Außenluft heizt den Wohnraum auf. Daher gilt: Während der heißen Tageszeit sollten Fenster und Türen geschlossen bleiben. Nur nachts und in den kühlen Morgenstunden sollte gelüftet werden – dann ist die Luft angenehm und trägt zur Abkühlung bei. Ein gekipptes Fenster in der Nacht bringt kaum Abkühlung. Effektiver ist Stoßlüften mit Durchzug: alle Fenster gleichzeitig öffnen, damit frische Luft durchziehen kann. Besonders Hausbesitzer können den sogenannten Kamineffekt nutzen – warme Luft steigt nach oben, kühle Luft strömt von unten nach. Also Dach- und Kellerfenster gleichzeitig öffnen!
Feuchtigkeit: Ja für den Körper, nein für den Raum
Das Aufhängen feuchter Tücher oder Wäsche wird oft als Geheimtipp gegen Hitze gehandelt. Zwar führt Verdunstung tatsächlich zu einer leichten Abkühlung – doch der Effekt ist gering. Gleichzeitig steigt die Luftfeuchtigkeit, und das Raumklima wird schnell unangenehm schwül.
Besser: Die sogenannte adiabatische Kühlung direkt am Körper nutzen. Einfach nach dem Duschen nicht komplett abtrocknen oder sich zwischendurch mit einer Sprühflasche benetzen. Das verdunstende Wasser sorgt für ein angenehm kühles Gefühl auf der Haut.
Mit Köpfchen einrichten
Die Wohnungseinrichtung kann ebenfalls helfen, die Hitze erträglicher zu machen. Dunkle Teppiche und schwere Vorhänge speichern Wärme – wer sie entfernt, ermöglicht dem Boden, überschüssige Wärme aufzunehmen. Helle Möbel reflektieren Licht besser und heizen sich weniger auf. Räume wirken zudem kühler, wenn sie luftig und offen eingerichtet sind. Weniger ist hier definitiv mehr: Freie Flächen, wenige Deko-Elemente und Möbel, die an der Wand stehen, helfen dem Raum, „leichter“ zu wirken. Möbel mit weißen Tüchern aus Seide oder Satin überdecken – die Stoffe fühlen sich auf der Haut angenehm kühl an. Auch bei der Bettwäsche sind diese Materialien im Sommer ideal.
Große Hitze muss also nicht immer gleich eine Wohnqual sein. Wer klug abdunkelt, clever lüftet und bewusst einrichtet, kann auch im Hochsommer seine eigenen vier Wände in einen angenehm kühlen Rückzugsort verwandeln – ganz ohne Klimaanlage.
Simone Prüggler