Schladming rüstet sich für die Nachtrennen
24.01.2025 RegionalesDie Vorbereitungen für Nachtriesentorlauf und Nachtslalom laufen auf Hochtouren. Der WSV Schladming hat die Organisation fest im Griff.
Die Gondelbahn surrt monoton und bringt die Skifahrer auf den Berg, während es leise Après-Ski-Töne von der ...
Die Vorbereitungen für Nachtriesentorlauf und Nachtslalom laufen auf Hochtouren. Der WSV Schladming hat die Organisation fest im Griff.
Die Gondelbahn surrt monoton und bringt die Skifahrer auf den Berg, während es leise Après-Ski-Töne von der Tenne in Richtung Parkdeck weht. Ein Pistengerät arbeitet sich am Drahtseil den Zielhang nach oben. Nur bei den Wendemanövern übertönt das Piepen den brummenden Motor des Kettenfahrzeugs. Betriebsamkeit herrscht auch im Zielstadion der Planai, wo ein Großteil der Tribüne bereits steht. Arbeiter stecken die Metallteile in mehreren Metern Höhe zusammen. Von dort aus werden nächste Woche tausende Besucher der Weltelite des alpinen Skisports zujubeln, wenn die berüchtigten Nachtrennen über die Bühne gehen. Während der Nachtslalom bereits zum 28. Mal zur Austragung kommt, findet der nächtliche Riesentorlauf zum 3. Mal statt. 2023 übernahm man kurzerhand von Garmisch, wo aufgrund von Schneemangel kein Rennen möglich war. Pro Abend sind 22.000 Personen im Zuschauerraum zugelassen. Mit den Menschen in der Weltcupmeile rechnet man mit 50.000 Besuchern an beiden Tagen.
Freigabe und Schneereserven
Vergangenen Sonntag erteilte die FIS im Rahmen der Schneekontrolle die Freigabe, seit Montag ist die Strecke für den Publikumslauf gesperrt und wird für die Rennen präpariert. „Die Piste ist in einem perfekten Zustand. Es fehlt nur mehr das Wasser, damit einer kompakte Rennunterlage entsteht“, sagte FIS-Renndirektor Janez Hladnik im Gespräch mit dem „Ennstaler“. Die durchschnittliche Schneehöhe liegt bei 1,2 Metern. Für den Pistenzustand verantwortlich sind Rennleiter Manfred Steiner vom WSV Schladming und Bernhard Schupfer seitens der Planai. „Mit Winterbeginn haben wir beim Aufbau der Schneedecke bereits die Rennpiste im Hinterkopf“, sagt Schupfer. Der Schnee dürfe nicht zu trocken sein, deswegen achtet man hier besonders auf eine rasche Verteilung unmittelbar nach dem künstlichen Beschneien. Insbesondere im letzten Drittel müssen auch genug Schneereserven vorhanden sein, weil für den Zielauslauf Material abgezogen werden muss.
Neuer Slalomstart
In Abstimmung mit der Planai und der Bürgerschaft wurde der Slalomstart an den Rand der Piste verlegt. Dadurch muss der Kurs des Riesentorlaufs den Startbereich nicht mehr umfahren, was mehr Sicherheit für die Rennläufer bedeutet. Während bei der Slalompiste die Beleuchtung fix installiert ist, muss für die Strecke vom Slalomstart bis zum höher gelegenen Riesentorlaufstart eine mobile Flutlichtanlage aufgebaut werden. Nach dem Rennen werden die Leuchtmittel sofort abgebaut und nach Saalbach geliefert. Dort kommen sie beim Teambewerb und bei der Eröffnungsfeier der Ski-WM am 4. Februar zum Einsatz. Auch die Pisten werden binnen zwei Tagen wieder rückgebaut. „Der Zielhang wird voraussichtlich am Samstagmorgen für den Publikumslauf wieder freigegeben sein“, sagt Planai-Geschäftsführer Georg Bliem. Die harte Rennpiste wird aufgefräst, damit sie wieder griffiger wird. Sollte es kalt genug sein, verzichtet man darauf und es werden die Schneekanonen angeworfen.
Entspannter OK-Chef
Für die gesamte Abwicklung verantwortlich ist der Wintersportverein Schladming. Die Vorbereitungen für die Nachtrennen beginnen schon im Sommer des Vorjahres mit dem Einholen der verschiedenen Angebote für die Infrastruktur (Tribüne, Zeitnehmung, Beleuchtung etc.). Sobald das Budget steht, folgen die Ansuchen an die Behörden und die Abstimmung mit den Einsatzkräften. Sichtbar wird das Ausmaß der Vorbereitungen erst wenige Tage vor den Rennen, wenn die Aufbauten beginnen. Von den Rennläufern inklusive Personal über die Einsatzkräfte bis hin zu den Pistenrutschern und Standbetreuern sind rund 2000 Menschen im Zuge der Nachtrennen in Schladming im Einsatz. Allein die Polizei ist mit zweihundert Beamten vertreten, nochmals zweihundert Personen entfallen auf private Sicherheitskräfte. Die Fäden laufen bei OK-Chef Andreas Schwab zusammen. „Es ist alles im Plan und ich bin entspannt“, sagt er. Sein Telefon klingelt zwar im 10-Minuten-Takt, doch dabei handle es sich vergleichsweise um Kleinigkeiten. Man habe alles im Griff, einzig das Wetter bleibe die größte Herausforderung. Doch das wird immer eine Variable bleiben.



