Die Mahnwachen in Schladming, die seit dem 7. November 2019 wöchentlich stattfanden, sind nach 250 Wochen in der gewohnten Form beendet.
Durch das Glockengeläut der evangelischen Kirche eingeleitet, fanden immer donnerstags um 18 Uhr ...
Die Mahnwachen in Schladming, die seit dem 7. November 2019 wöchentlich stattfanden, sind nach 250 Wochen in der gewohnten Form beendet.
Durch das Glockengeläut der evangelischen Kirche eingeleitet, fanden immer donnerstags um 18 Uhr Mahnwachen vor dem Pfarrhaus statt, das damals dem jungen Hossein Khavary als Kirchenasyl diente. In diesen fast fünf Jahren thematisierten die Teilnehmenden in ihren Gebeten und Fürbitten die Themen Flucht, Gewalt, Heimatlosigkeit, Krieg und das Sterben im Mittelmeer. So erreichte diese ökumenische Initiative noch weitere Kreise, Caritas und Diakonie waren dabei wichtige Wegbegleiter. Vier große Dankgottesdienste in Anwesenheit von Politikern und Vertretern der Pfarren und kirchlichen Hilfsorganisationen wurden gefeiert. Ebenfalls fast unglaubliche fünf Jahre dauerte das Asylverfahren von Hossein Khavary, das sich durch alle Instanzen bis hin zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg zog. Einen Tag vor der 250. Mahnwache wurde ihm schließlich der Asylstatus endgültig zugesprochen. Die wöchentlichen Gebete werden nun nicht mehr in Präsenz weitergeführt. Die Initiatoren Martin Weirer, Monika Faes und Hannes Stickler sind mittlerweile selbst nicht mehr in Schladming ansässig. „Es ist und bleibt ein Dauerauftrag, die christliche Botschaft der Gottes-, Selbst- und Nächstenliebe zu verkünden,“ erklärt Stickler. Der solidarische Impuls soll aber bleiben – in welcher Form ist noch offen.