Schladming in norwegischer Hand
31.01.2025 RegionalesDoppelsieg und Sieg für Norwegen, Österreich freut sich über zwei Podestplätze beim Nachtslalom. Durchwachsene Witterung konnte der Rennpiste nichts anhaben.
Zweimal schallte die norwegische Hymne bei der Siegerehrung in Schladming durch das ...
Doppelsieg und Sieg für Norwegen, Österreich freut sich über zwei Podestplätze beim Nachtslalom. Durchwachsene Witterung konnte der Rennpiste nichts anhaben.
Zweimal schallte die norwegische Hymne bei der Siegerehrung in Schladming durch das Planai-Stadion. Gegen die Athleten aus dem hohen Norden war bei den beiden Nachtrennen kein Kraut gewachsen. Der Schweizer Marco Odermatt (Riesentorlauf) und der Deutsche Linus Strasser (Slalom) konnten ihren Titel vom Vorjahr nicht verteidigen.
Herausfordernde Bedingungen
Regen, Schnee, Nebel. Der Nacht-Riesentorlauf in Schladming stand witterungsbedingt unter keinem guten Stern. Die Stimmung im Zielstadion der Planai war dennoch ungetrübt und knapp 15.000 Fans feuerten lautstark die Rennläufer an. Im 1. Durchgang führte der Schweizer Loic Meillard vor den beiden Norwegern Alexander Steen Olsen und Henrik Kristoffersen. Im zweiten Lauf setzte Titelverteidiger Marco Odermatt zur Aufholjagd an. Er kämpfte sich vom 12. Platz nach vor und konnte letztendlich neun Plätze gut machen. Die beiden Norweger ließen sich jedoch nicht mehr vom Stockerl drängen. Alexander Steen Olsen kürte sich vor Henrik Kristoffersen zum Sieger. Für Marco Odermatt wurde es letztendlich der Dritte Platz, der Halbzeitführende Loic Meillard landete auf Rang 4. Bester Österreicher wurde Stefan Brennsteiner auf Rang 5. Marco Schwarz schaffte es auf den 11. Platz, Manuel Feller auf Platz 18.
Piste hat gehalten
„Die gute Vorbereitung der Piste hat uns das Rennen gerettet“, zog OK-Chef Andreas Schwab vom WSV Schladming erleichtert Bilanz. Hätte der Unterbau gefehlt, hätte man das Rennen absagen müssen. Eine Stunde vor Rennbeginn entschied die FIS, den Start nach unten zu verlegen und die Startintervalle zu verkürzen. „Die Entscheidung hat sich als goldrichtig erwiesen“, betonte Schwab.
So konnte man weitgehend faire Rennbedingungen sicherstellen und das sei aus sportlicher Sicht oberstes Ziel für den austragenden Verein.
Hilfsbedürftige Alko-Leichen und Tribünen-Pinkler
Auch abseits der Piste war man in der WM-Stadt organisatorisch gewappnet. Obwohl aufgrund des warmen Wetters und des Regens nicht alle Wiesen-Parkplätze verfügbar waren, funktionierte die Anreise reibungslos. Der Mittwoch war zwar trocken, doch aufgrund des erhöhten Anreiseverkehrs waren zusätzliche Parkflächen im Bereich Hauser Kaibling vorgesehen. Die Besucher wurden mittels Shuttlebusse nach Schladming gebracht. Vonseiten der Polizei sprach man von einem „durchwegs ruhigen Einsatzverlauf“. Man hat mit randalierenden Partygästen, hilfsbedürftigen „Alkoholleichen“ oder einem „Tribünen-Pinkler“ zu tun. In einem Fall kam es sogar zur vorübergehenden Festnahme eines betrunkenen Norwegers, nachdem dieser das Hausverbot in einem Lokal missachtete. Daneben laufen Ermittlungen nach dem nicht alltäglichen Diebstahl von Streusalz oder einem Ski Austria-Transparent. Präventiv gefordert waren Ordnerpersonal und Alpinpolizei am Pistenrand, um belustigte Gäste vor Verletzungen im alpinen Gelände zu bewahren. Sie waren zum Teil über die Absperrung geklettert, um dort über steile Abhänge zu rutschen. In Anbetracht der Menschenmassen hielten sich die Einsätze jedoch in Grenzen. „Bei dieser Anzahl feiernder Sportbegeisterter kann man durchaus von einem ruhigen und zufriedenstellenden Einsatzverlauf sprechen“, zog Oberstleutnant Siegmund Schnabl nach dem zweiten Nachtrennen Bilanz. Das Rote Kreuz meldete „keine größeren Zwischenfälle. Es mussten insgesamt 24 Personen medizinisch versorgt werden, davon wurden 7 ins Krankenhaus gebracht.
Zwei rot-weiß-rote Podestplätze
Wettermäßig milder zeigte sich der Mittwoch, an dem der legendäre Nachtslalom über die Bühne ging. Tagsüber Sonnenschein und kein Niederschlag sorgten für beste Rennbedingungen. Die Zutaten für maximale Stadionstimmung waren, wie jedes Jahr, gegeben. Erwartungsgemäß lockte das Nightrace noch mehr Menschenmassen nach Schladming. Im ausverkauften Planai-Stadion empfingen 22.500 lautstarke Skifans die Rennläufer. Der Vorjahressieger Linus Strasser legte mit Startnummer eins gleich Laufbestzeit hin – keiner der folgenden Athleten konnte nachlegen. 31 Hundertstel dahinter reihte sich der Norweger Timon Haugan ein, als Drittbester ging Loic Meillard in den zweiten Durchgang. Manuel Feller lag als bester Österreicher auf Platz 4. Mit Fabio Gstrein (7) und Johannes Strolz (10) lagen somit drei Österreicher unter den besten 10. Trotz kleinerer Schnitzer setzte Sich Fabio Gstrein vorerst an die Spitze. Erst Manuel Feller konnte sich vor seinen Teamkollegen schieben. Vorläufige Doppelführung für Österreich. Loic Meillard reihte sich hinter den beiden Österreichern ein, doch der Norweger Timon Haugan machte einem österreichischen Doppelsieg einen Strich durch die Rechnung. Der 27-jährige Ötztaler feierte somit in Schladming seinen ersten Stockerlplatz. Linus Strasser konnte seinen Vorsprung nicht ins Ziel retten, er landete noch hinter Fabio Gstrein auf Rang 4.