Rekordwinter für Skiberge
11.01.2024 RegionalesGrund zum Jubel haben heimische Seilbahnbetreiber. Viele Betriebe können erstmals wieder an die Vor-Corona-Saison anknüpfen. Und das trotz gestiegener Ticketpreise. Der Winter zeigte sich zu Saisonbeginn von seiner besten Seite und war offensichtlich ein gutes Omen. Die Reiteralm konnte bereits am 10.
Es ist ein Winter wie damals. Im Gegensatz zum Vorjahr ließ der Schnee in dieser Saison nicht auf sich warten. Bereits im November waren die heimischen Skiberge ganz in weiß gehüllt, was einen frühen Start in die Wintersaison ermöglicht hat. Die Reiteralm konnte bereits eine Woche nach dem Salzburger Kitzsteinhorn (Gletscher!) am 10. November den Skibetrieb aufnehmen. „Die Nachfrage war extrem hoch. Viele waren froh, so früh in die Saison starten zu können“, sagt Reiteralm-Geschäftsführer Daniel Berchthaller. Dementsprechend hoch war auch der Saisonkartenverkauf. In diesem Bereich könne man „ein Plus von sieben Prozent verzeichnen, wenn man sich ganz Ski Amadé anschaut“, freut sich Berchthaller, der betont: „Ein gutes Zeichen, dass das Produkt Skifahren sehr gut funktioniert.“ Das zeigt sich auch an den Ersteintritten, die im Vergleich zum Vorjahr gleich um 11 Prozent gestiegen sind. Damit sei man auf der Reiteralm wieder auf „dem Niveau vor Corona“, so der Geschäftsführer. Die sinkenden Temperaturen will man nun nutzen, um zu beschneien, denn die Saison auf der Reiteralm wird noch bis 14. April dauern.
Hauser Kaibling:
Besser als erwartet
Auch am Hauser Kaibling sei der Verlauf der Saison bislang „äußerst erfreulich und besser als erwartet“, heißt es. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Frequenz um 5 Prozent gestiegen. In den Weihnachtsferien hat man sogar die Gästezahlen von Vor-Corona erreicht. Dabei machten Skifahrende aus Österreich den größten Anteil aus. Dahinter reihen sich Gäste aus Deutschland, den Niederlanden, Tschechien, Ungarn, Slowakei und Polen ein. Bei den Tagestickets habe man im Vergleich zum Vorjahr zwar eine Steigerung von 11 Prozent erreicht, liege damit jedoch trotzdem noch knapp hinter den Verkäufen vor der Pandemie. Ein Gästemagnet stellt der Wollis Kids Park dar. Besonders in diesem Jahr freue man sich über eine deutliche Steigerung im Familiensegment, heißt es vom Hauser Kaibling.
Rittisberg: Die stärksten
Weihnachten der letzten Jahre
Der Rittisberg konnte mit der neuen Gondelbahn „ein Top-Ergebnis“ einfahren, sagt Rittisberg-Produktentwickler Hans-Peter Steiner. Schon beim Begrüßungswinterfest am 28. Dezember waren „so viele Leute da wie noch nie zuvor“, freut sich Steiner. Wie stark die Frequenz gestiegen sei, sehe man auch an den Parkflächen. Diese habe man durch die neue Seilbahn um das Doppelte vergrößern müssen. „Eine tolle Auslastung haben wir aber nicht nur beim Skifahren, sondern auch in allen anderen Bereichen, wie dem Winterwandern und dem Nachtrodeln“, sagt Steiner. Grund dafür sei auch die gute Wetterlage, wodurch „wir die stärksten Weihnachten der letzten Jahre verzeichnen konnten“, so Steiner. Zum Vergleich: Im Vorjahr konnte der Rittisberg aufgrund des ausbleibenden Schnees erst im Jänner starten.
Dachstein: Limitierte Bergfahrten täglich ausgebucht
Seit dem Ski-Opening mit Robbie Williams Anfang Dezember und dank der winterlichen Bedingungen verzeichnet man auch auf der Planai und Hochwurzen bereits seit der Vorsaison sehr gute Besucherzahlen, so Geschäftsführer Georg Bliem. Mit den Weihnachtsferien habe man sogar wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. „Die aktuellen Zahlen lassen keine Zweifel: Skifahren und Winterurlaub sind voll im Trend und auch abseits der klassischen Pisten lebt der Winterzauber. Auf der sieben Kilometer langen Rodelbahn Hochwurzen konnten wir in den Ferien täglich 1500 Fahrten verzeichnen“, so Bliem. Auch die Entscheidung, trotz des Umbaus der Dachstein-Bergstation, den Dachsteingletscher für die Weihnachtsferien eingeschränkt zu öffnen, habe sich als richtig erwiesen. Viele Ausflügler, Winterwanderer, Langläufer und Tourengeher nutzten die Gelegenheit, einen Gletschertag zu genießen. Die limitierten Bergfahrten mit der Seilbahn waren täglich ausgebucht. Zuversichtlich ist man auch für den Verlauf der nächsten Monate. Es zeichne sich eine sehr gute Buchungslage bei Winterurlaubern aus dem In- und Ausland ab und besonders im Jänner erwarte man zudem eine große Nachfrage bei den Tagesgästen aus der Steiermark, Oberösterreich und Niederbayern: „Für Tages- und Mehrtagesgäste lohnt es sich, das Skiticket vorab online zu kaufen. Damit sichert man sich sein Skivergnügen zum Bestpreis“, empfiehlt Bliem.
Riesneralm: Veranstaltungshighlights zum 50er
Musikalisch ist auch die Riesneralm in die aktuelle Saison gestartet. Hier haben die Poxrucker Sisters „für einen tollen Auftakt gesorgt, der sehr gut angekommen ist“, sagt Alexandra Fuchs von den Riesneralm-Bergbahnen. Diese feiern heuer ihr 50-jähriges Jubiläum mit vielen Showacts in den kommenden Wochen: Am morgigen Samstag, dem 13. Jänner, sind das Landesstudio Steiermark und die Wetterloch-Blos zu Gast auf der Riesneralm. Letztere werden das neue Riesneralm-Lied live vor Ort präsentieren. Am darauffolgenden Sonntag, dem 14. Jänner, findet der Sport-Scherz-Skitest statt. Musikalisch geht es mit den Edlseern weiter, die vom 26. bis 28. Jänner zum großen Schneewochenende auf die Riesneralm laden. Auf den restlichen Winter blickt man positiv: „Wir sind optimistisch, dass die gute Nachfrage bis zum Ende der Saison anhalten wird“, so Fuchs.
Tauplitz: „Konnten stark zulegen“
Aufgrund des frühen Wintereinbruchs verläuft es auch auf der Tauplitz „ausgezeichnet“, sagt Marketingleiter Bernhard Michelitsch. Zu schaffen machten dem Skigebiet die Sturmböen mit bis zu 200 km/h vor den Feiertagen, aber „die Weihnachtsferien sind super verlaufen und äußerst zufriedenstellend“, so Michelitsch. Zulegen konnte das Skigebiet bei den Skiticketverkäufen für Kurzurlauber: „Heuer sind die Aufenthaltsdauer kürzer, dafür konnten wir bei den Kartenverkäufen im Bereich von fünf Tagen sehr stark zulegen“, sagt der Marketingleiter, der auch die weitere Saison positiv prognostiziert: „Die Rückmeldungen aus der Hotellerie sind sehr gut und auch die Schneelage ist super. Aufgrund der Kälte und des schönen Wetters können wir sehr positiv gestimmt auf die restliche Saison blicken.“
Planneralm: Neue Marketingstrategie trägt Früchte
Auf der Planneralm freut man sich über „Winterwonderland und gefüllte Betten“, sagt Geschäftsführer Christian Fasching. Nach der Umstellung von reinem Naturschnee auf zusätzlich künstliche Beschneiung vor zwei Jahren hat das Skigebiet heuer eine weitere Neuerung umgesetzt und seine Marketingstrategie geändert. Und das mit Erfolg, wie Fasching betont: „Wir sind mit der Buchungslage zufrieden.“ Auch die Zufahrtsstraße, die aufgrund von Lawinengefahr für kurze Zeit gesperrt werden musste, war rechtzeitig zu Ferienbeginn wieder offen, wodurch „eine ungehinderte Anreise möglich war“, so Fasching.
Kaiserau: Tagesskikarte nur um 1 Euro erhöht
Auf der Kaiserau setzt man trotz Teuerung in allen Lebensbereichen weiterhin auf leistbares Skifahren. Tagesskipässe wurden nur um einen Euro erhöht, womit man „weit unter der prozentuellen Preiserhöhung für Skitickets liegt“, sagt Geschäftsführer Mario Brandmüller. Als Begründung nennt Brandmüller die Entlastung von Familien, die „schon genug unter dem Preisdruck im täglichen Leben zu leiden haben. Daher nehmen sowohl das Benediktinerstift Admont als auch die Gemeinde Admont viel Geld in die Hand, um das Skifahren in der Region weiterhin leistbar gestalten zu können“, betont Brandmüller. Unterstützung gibt es auch bei der Ausrüstung. Vor zwei Jahren hat das Benediktinerstift den Gemeinden Admont und Ardning 300 Paar Kinderski und Skischuhe überreicht. Seither „ist die Zahl der teilnehmenden Kinder an Skikursen auf der Kaiserau wieder deutlich gestiegen“, freut sich Brandmüller. Grund zur Freude gibt es auch in puncto Saisonkartenvorverkauf. Dieser sei heuer „einer der besten überhaupt“ gewesen, wie der Geschäftsführer betont. Positives Feedback bekam die Kaiserau auch durch die erneute Verleihung des Pistengütesiegels: „Tolles Skigebiet, tolle Pisten. Über eine solche Rückmeldung der Kommission freuen wir uns natürlich sehr“, so Brandmüller.