Mit einer neuen, energieautarken Pelletsanlage in Landl setzt „Ennstal Pellets“ auf kurze Lieferwege, regionale Rohstoffe und moderne Technologie.
In Landl herrscht reger Betrieb: Seit wenigen Tagen läuft hier die neue Pelletsproduktion der Ennstal ...
Mit einer neuen, energieautarken Pelletsanlage in Landl setzt „Ennstal Pellets“ auf kurze Lieferwege, regionale Rohstoffe und moderne Technologie.
In Landl herrscht reger Betrieb: Seit wenigen Tagen läuft hier die neue Pelletsproduktion der Ennstal Pellets GmbH, einer Tochterfirma der Klausbauer Holzindustrie. Mit der Verlagerung der bisherigen Produktion aus Reichraming an den Standort des Sägewerks in Landl haben die Inhaber und Gesellschafter Rupert und Ludwig Klausbauer sowie Christian Heigl einen konsequenten Schritt gesetzt – hin zu kürzeren Transportwegen, höherer Effizienz und regionaler Wertschöpfung. Bislang wurden in Reichraming jährlich rund 10.000 bis 15.000 Tonnen Pellets erzeugt. Der Transport der Sägespäne verursachte jedoch einen hohen logistischen Aufwand. „Die Ankopplung der Pelletsproduktion direkt an das Sägewerk war daher die logische Entscheidung“, erklärt Christian Heigl im Gespräch mit dem „Ennstaler“. Deshalb wurde In Landl eine neue, hochmoderne Anlage errichtet mit einem Investment von drei Millionen Euro.
Geschlossener Kreislauf
Technologisch setzt Ennstal Pellets auf eine sehr spezielle Lösung: „Der große Vorteil unserer Anlage ist, dass wir den Großteil des Materials ohne Vorvermahlung verpressen können“, so Heigl. Zum Einsatz kommt eine Flachmatrizenpresse, die den Produktionsprozess besonders energieeffizient macht. Die Rohstoffe stammen direkt aus der Region. Bauern aus dem Ennstal und der Steirischen Eisenwurzen beliefern das Sägewerk mit Holz, die dabei anfallenden Sägespäne werden ohne Umwege für die Pelletsproduktion genutzt. Die Späne gelangen mit rund 50 Prozent Restfeuchte in den Bandtrockner, wo sie auf unter zehn Prozent Restfeuchte getrocknet werden. Anschließend erfolgt die Zwischenlagerung im Silo mit einer Kapazität von rund 1000 Schüttraummetern, bevor das Material gesiebt, gemischt und gepresst wird. Bei Bedarf wird ein natürliches Bindemittel – Roggenmehl – zugesetzt.
Nach dem Pressvorgang, bei dem die Pellets auf ca. 95 Grad erhitzt werden, werden sie gekühlt, erneut abgesiebt und schließlich eingelagert. Rund 1500 Tonnen Pellets können bei „Ennstal Pellets“ gelagert werden, um auch in Spitzenzeiten eine sichere Versorgung zu gewährleisten. „Unsere Pellets werden vor jeder Auslieferung zusätzlich gesiebt, um Staub und Feinanteile konsequent zu entfernen“, erklärt Heigl.
Energieautark und regional
Besonderes Augenmerk liegt auf Nachhaltigkeit: Der gesamte Standort arbeitet in einem geschlossenen Kreislauf und ist zu 100 Prozent energieautark. Die benötigte Energie stammt aus Wasserkraft, einer Dampfturbine sowie einer Photovoltaikanlage. Die Pellets werden unter dem Namen „Ennstal Pellets“ vermarktet und sind ENplus A1 zertifiziert. Als zertifizierter Pelletshändler und Transporteur wird das Unternehmen regelmäßig von unabhängigen Experten kontrolliert. Dabei werden Pelletsqualität, Lagerung, Lieferfahrzeuge sowie die Ausbildung der Fahrer überprüft. Mit einer Jahresproduktion von rund 20.000 Tonnen beliefert das Unternehmen ausschließlich Privatkunden. Aktuell sind es rund 2000 Haushalte, die versorgt werden. Die Nachfrage entwickelt sich dynamisch. „Durch attraktive Förderungen beim Heizungswechsel haben zuletzt sehr viele Haushalte auf Pellets umgestellt“, berichtet Heigl. Gegenüber Ölheizungen seien Einsparungen von 25 bis 30 Prozent bei den Heizkosten möglich.
Geliefert wird ausschließlich lose im Silo-Lkw. Der Fokus bleibt klar regional: Das Ennstal, die Steirische Eisenwurzen sowie angrenzende Regionen sollen mit hochwertigen, regional produzierten Pellets versorgt werden.