In einem weltweit einzigartigen Forschungsprojekt konnte die HBLFA Raumberg-Gumpenstein künftige Klimabedingungen auf 54 Versuchsparzellen simulieren. Die gewonnenen Informationen sollen eine solide Grundlage für zukunftsfitte Grünlandbewirtschaftung ...
In einem weltweit einzigartigen Forschungsprojekt konnte die HBLFA Raumberg-Gumpenstein künftige Klimabedingungen auf 54 Versuchsparzellen simulieren. Die gewonnenen Informationen sollen eine solide Grundlage für zukunftsfitte Grünlandbewirtschaftung bieten.
In einer weltweit noch nie zuvor durchgeführten Feldstudie realisierte die Lehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein ein einzigartiges Klimafolgenforschungsprojekt. Daran beteiligt sind auch die Universitäten Innsbruck, Graz, und Basel. Hintergrund der Studie: „Auch vor dem Grünland macht der Klimawandel nicht Halt“, sagt Bernhard Krautzer, Leiter des Instituts für Pflanzenbau und Kulturlandschaft der HBLFA Raumberg-Gumpenstein. Daher sei es „interessant, einen Blick in die Zukunft zu werfen, um zu sehen, was dieser Klimawandel für die Grünlandwirtschaft bedeutet“, so Krautzer. Um dies herauszufinden, kamen Infrarotstrahler zum Einsatz, die auf 54 Kleinparzellen einen Temperaturanstieg von 1,5 und 3 Grad Celsius bewirkt haben. Zusätzlich wurden Trockenperioden simuliert, indem das Regenwasser durch automatisierte Dächer abgeschirmt wurde. Auch der CO2-Wert wurde auf den Versuchsflächen angereichert.
Ertragsrückgänge prognostiziert
Die Erkenntnisse aus dieser Studie seien von globaler Relevanz, heißt es von Seiten des Forschungsinstituts Raumberg-Gumpenstein. Denn diese würden nicht nur das Verständnis von Wasserressourcen unter zukünftigen Klimabedingungen vertiefen, sondern auch wichtige Hinweise für die nachhaltige Bewirtschaftung von Grünland liefern. So könne man der Landwirtschaft Informationen zur Verfügung stellen, die als Grundlage für eine Anpassung der Bewirtschaftung dienen können. Denn das Wirtschaftsgrünland werde in einer besonders komplexen Weise vom Klimawandel beeinflusst, so Andreas Klingler von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein. Dies würde sich unter anderem auch in einer Veränderung der Wachstumsdynamik darstellen, weshalb in Zukunft von einer Verlängerung der Vegetationsperiode von zwei bis drei Wochen auszugehen sei.
Die bisherigen Forschungsergebnisse würden jedoch auch zeigen, dass mit einem Ertragsrückgang von 5 bis 15 Prozent gerechnet werden müsse. In überdurchschnittlich warmen und trockenen Jahren könne dieser besonders stark ausfallen.