Osterbräuche in ganz Österreich
18.04.2025 Junges EnnstalOstern ist geprägt von Brauchtum und Tradition. Obwohl viele Osterbräuche im ganzen Land verbreitet sind, gibt es trotzdem einige Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern.
Zu den wohl bekanntesten Osterbräuchen in Österreich ...
Ostern ist geprägt von Brauchtum und Tradition. Obwohl viele Osterbräuche im ganzen Land verbreitet sind, gibt es trotzdem einige Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern.
Zu den wohl bekanntesten Osterbräuchen in Österreich zählt die traditionelle kirchliche Palmweihe am Palmsonntag. Aber auch das Eierfärben erfreut sich zur Osterzeit großer Beliebtheit. Dabei hat jede Farbe ihre eigene Bedeutung. Grün steht beispielsweise für Jugend und Unschuld. Rot symbolisiert das Opfer von Jesus Christus. Gelb steht für den Wunsch nach Erleuchtung und orange ist die Farbe von Kraft und Ausdauer. Natürlich werden die Ostereier erst nach einem Wettkampf im Eierpecken verzehrt. Ein österreichischer Brauch zur Osterzeit wird sogar als immateriellem Weltkulturerbe bezeichnet: das Karfreitagsratschen. Die hölzernen Ratschen sollen das Schweigen der Kirchenglocken ausgleichen, die zu Ostern nach Rom fliegen. Ebenfalls häufig zelebriert wird die Speisenweihe am Karsamstag und das damit verbundene Weihfleischessen. Ein wichtiger Bestandteil im Weihkorb ist der Osterschinken, der im knusprigen Brotteig gebacken wird und das Ende der Fastenzeit symbolisiert. Außerdem wird am Karsamstag traditionell das Osterfeuer entzündet. Damit wird der Winter sozusagen vertrieben und die Sonne dargestellt, die für eine reiche Ernte sorgen soll. In ganz Österreich finden sich rund um die Osterzeit auch unzählige Ostermärkte wieder. Zu den schönsten Ostermärkten zählen jener auf Schloss Hof in Niederösterreich und Schloss Schönbrunn in Wien. Aber auch in Graz, Villach und auf Gut Aiderbichl finden sich kreative Aussteller.
Jedes Bundesland feiert anders
Neben diesen bundesweiten Traditionen finden sich aber auch ganz spezielle Bräuche, die überwiegend in gewissen Bundesländern vorkommen. So findet vor allem im oberösterreichischen Salzkammergut jedes Jahr zu Ostern das skurrile, aber sehr beliebte „Oarradeln“ (Eierradeln) statt. Dabei wird in der Nacht von Ostersonntag auf Ostermontag alles versteckt, was frei herum steht und Räder hat. Ob Fahrrad, Moped oder Scheibtruhe – nichts ist sicher. In Niederösterreich ist es beispielsweise Tradition, dass der Taufpate oder die Taufpatin dem Godnkind während der Osterfeiertage das Godnkipferl vorbeibringt. Das ist ein geflochtener Germteig in Form eines großen Kipferls, in dem eine Münze eingearbeitet ist. In Kärnten findet so gut wie keine Osterjause ohne den beliebten mit Zimt, Zucker, Rosinen und Nüssen gefüllten Kärntner Reindling statt. In Teilen der Steiermark überbringen die Kinder am Karsamstag in Gluttöpfen das sogenannte Weihfeuer, welches dem Haus Schutz für das nächste Jahr versprechen soll. Das auch viele Erwachsenen gerne wieder zu Kindern werden und Fangenspielen zeigt sich beim Gonesrennen im Salzburger Lungau. Dabei laufen Pärchen Seite an Seite, während der Gones (Gänserich) versucht, die beiden zu trennen und die Frau für sich zu gewinnen. Besonders bekannt ist auch das Eierkratzen im Burgenland, vor allem jene Kunstwerke aus Stinatz. Gefärbte Ostereier werden dabei durch eine spezielle Kratztechnik mit einer filigranen Verzierung verschönert.