Laut der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit), sind Nahrungsergänzungsmittel Lebensmittel, die zur Ergänzung der Ernährung des Menschen dienen. Es gibt allerdings eine hohe Missbrauchsrate.
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Laut der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit), sind Nahrungsergänzungsmittel Lebensmittel, die zur Ergänzung der Ernährung des Menschen dienen. Es gibt allerdings eine hohe Missbrauchsrate.
Um als Nahrungsergänzungsmittel verzeichnet zu werden, müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden. Beispielsweise müssen Nahrungsergänzungsmittel eine ernährungsspezifische oder physiologische Wirkung zeigen. Genaugenommen sind sie Konzentrate zur Aufnahme bestimmter Bestandteile im Körper, wie Vitamine, Mineralstoffe, essenzielle Fettsäuren, Aminosäuren oder Pflanzenbestandteile. Dennoch gelten sie als Lebensmittel und nicht als Arzneimittel. Sie unterscheiden sich jedoch von anderen Lebensmitteln in ihrer Dosierung und auch in der Darreichungsform und werden dann eingenommen, wenn es beispielsweise einen nachgewiesenen Mangel im Körper gibt. Mängel können aufgrund unterschiedlicher Faktoren auftreten. Es kann sich um einen Lebensstil handeln, wie es bei Sportlern oftmals der Fall ist, oder bei menstruierenden Personen, die dadurch anfällig für einen Eisenmangel sind. Andere Gründe können die Ernährungsform, wie beispielsweise Veganismus, Schwangerschaften oder bei älteren Menschen sein, sowie spezielle Gesundheitszustände.
Diese Mängel gehen oftmals mit Beschwerden einher, die ärztlich abgeklärt werden müssen. Ein Blutbild und andere Untersuchungen können zeigen, ob es Nährstoffmängel im Körper gibt. Nahrungsergänzungsmittel können Beschwerden lindern. Gesundheit ist ein sensibles und hoch komplexes Thema, umso mehr empfiehlt sich ärztlicher Rat, denn ähnlich wie bei Medikamenten, kann auch bei Nahrungsergänzungsmitteln eine Überdosierung negative gesundheitliche Folgen haben.
Das wohl größte Problem um Nahrungsergänzungsmittel in der heutigen Gesellschaft ist einerseits der übermäßige Konsum und andererseits die falschen Erwartungen, die Menschen in Nahrungsergänzungsmittel haben. Viele Menschen glauben, dass Nahrungsergänzungsmittel eine bequeme und schnelle Lösung für Probleme in den Bereichen Gesundheit, Fitness und Schönheit bieten.
Statt einer ausgewogenen Ernährung werden dann haufenweise Kapseln, Pulver und Drinks eingesetzt. Ein Beispiel dafür sind etwa Gummibärchen mit Inhaltsstoffen die das Haarwachstum anregen. Ja diese Gummibärchen können das Haarwachstum anregen, aber es ist kein Wundermittel. Die Erwartungshaltung ist manchmal nicht realitätsgetreu. Weiters kommt es häufig zu Überdosierungen, weil Menschen wahllos oder basierend auf KI generierten Antworten beginnen Nahrungsergänzungsmittel zu verwenden. Eine Vitamin D, Eisen oder Zink Überdosierung kann ernsthafte Nebenwirkungen verursachen. Auch das Marketing der Firmen selbst ist oftmals von aggressiven Strategien durchzogen. Die Schlagwörter sind „Fatburner“, „Anti-Aging“ oder „Immun-Booster“. Dabei entstehen oftmals diese falschen Erwartungshaltungen und auch ein Druck, ständig „optimiert“ zu sein. Letztendlich sind Nahrungsergänzungsmittel leicht zu erwerben, es kursieren viele falsche Informationen, oder es wird sich auch falsch informiert, weil Marketing seriöse Aufklärung verdeckt. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es sinnvoll sein kann Nahrungsergänzungsmittel zu konsumieren, aber nur wenn es einen nachgewiesenen Mangel gibt oder ein spezieller Bedarf vorliegt.
Christina Gösweiner