Nachhaltig reisen – aber wie?
15.08.2025 Junges EnnstalDie oftmals lang herbeigesehnte Urlaubssaison ist in vollem Gang. Während wir entspannt am Pool oder Strand liegen, zahlt die Umwelt oft den Preis: CO₂-intensive Flüge, überfüllte Hotspots und Hotels, die mehr Wasser verbrauchen als ganze ...
Die oftmals lang herbeigesehnte Urlaubssaison ist in vollem Gang. Während wir entspannt am Pool oder Strand liegen, zahlt die Umwelt oft den Preis: CO₂-intensive Flüge, überfüllte Hotspots und Hotels, die mehr Wasser verbrauchen als ganze Dörfer.
Doch Urlaub geht auch anders – und nachhaltiger. Immer mehr Menschen setzen darauf, die Welt zu entdecken, ohne ihr zu schaden und setzen dabei auf umweltbewusstes Reisen. Was das genau bedeutet und wie es im Alltag funktioniert, zeigt ein Blick auf umweltfreundlichere Alternativen.
Reiseziel bewusst wählen
Anstatt die nächste Fernreise anzutreten, sind nähere Reisezeile oftmals eine kostengünstigere und vor allem umweltschonendere Alternative. Auch Österreich und seine Nachbarländer haben wunderschöne Ecken zu bieten, die es sich lohnt, zu sehen. Und: Eine kürze Anreise bedeutet mehr Zeit für Entspannung. Wenn man nicht darauf angewiesen ist, empfiehlt es sich außerdem, außerhalb der Hauptsaison zu verreisen oder weniger touristisch überlaufene Ziele zu wählen, um „Overtourism“ zu umgehen.
Die Anreise
Vor allem in Europa ist die Bahn eine der klimafreundlichsten Möglichkeiten zu reisen. Sehr viele Reiseziele sind super mit dem Zug zu erreichen. Im Vergleich zu einem Flugzeug verbraucht ein Zug teilweise über 90 Prozent weniger CO₂. Vor allem das Nachtzugsystem ist in Europa bereits sehr stark ausgebaut. Hier spart man neben einem Flug auch noch die Übernachtungskosten und kommt am nächsten Morgen (hoffentlich) ausgeschlafen an seinem Reiseziel an. Angebote wie der Nightjet der ÖBB verbinden mittlerweile viele Städte Europas.
Manchmal geht es aber jedoch nicht ohne Flugzeug. Wenn man wirklich eine Fernreise machen möchte oder nur begrenzt Zeit zur Verfügung hat, lässt es sich nicht umgehen. In solchen Fällen ist es sinnvoll, bewusst Verantwortung zu übernehmen. Beispielsweise gibt es auch in Österreich verschiedene Plattformen, die berechnen, wie viel Emissionen die Reise verursacht. Mit einer Spende unterstützt man dann Projekte zur Aufforstung, erneuerbaren Energien oder Energieeffizienz in Entwicklungsländern. Das macht den Flug zwar nicht klimaneutral – aber zumindest etwas verantwortungsvoller.
Auch den Urlaub, wenn möglich, zu verlängern, anstatt mehrmals im Jahr Kurztrips mit dem Flugzeug unternehmen, ist nachhaltiger. Wer länger an einem Ort bleibt, reist nicht nur umweltschonender, sondern lernt das Reiseziel auch besser kennen, unterstützt die lokale Wirtschaft nachhaltiger und reduziert den Stress von häufigen Ortswechseln.
Unterkünfte und Mobilität
Bei der Wahl der Unterkunft ist es empfehlenswert, vorrangig auf umweltfreundlichere Hotels zu setzen. Diese kennzeichnen sich oft durch Siegel wie „EU Ecolabel“, „BioHotels“, „Green Key“ oder „Blauer Engel“. Mit Urlauben in familiengeführten Pensionen oder Bauernhöfen unterstützt man die lokale Wirtschaft direkt. Wie auch zu Hause sollte auch am Urlaubsort sparsam mit Ressourcen umgegangen werden – also Licht aus, Handtücher mehrmals verwenden und Müll vermeiden. Dazu gehört auch, auf Reisen langlebige Produkte wie festes Shampoo, Seifen oder Edelstahlbesteck anstatt Plastik zu verwenden.
Vor Ort kann man in den meisten Regionen auch problemlos umweltschonend unterwegs sein. Zu Fuß oder mit dem Rad die Gegend zu erkunden hält nicht nur fit, sondern bringt einen oft auch an Orten, die man sonst übersehen hätte. Wenn möglich Öffis statt Mietautos verwenden – in vielen Städten gibt es gute Bus- und Öffi-Verbindungen.
Zuletzt gilt es auch im Urlaub, einen bewussten Konsum zu verfolgen. Das bedeutet: Keine Mitbringsel aus bedrohten Tierarten, Tropenholz oder Billigplastik – lieber Handgemachtes von lokalen Künstlern. Die Natur kann man schützen, indem man keine Pflanzen pflückt, Tiere füttert oder Müll hinterlässt. Auch auf abgelegenen Wegen. Es gibt viele Möglichkeiten, um ressourcenschonender zu reisen. Je mehr man sich informiert, desto schneller merkt man, wie einfach es heutzutage schon ist, Urlaube umweltfreundlicher zu gestalten. Wer bewusst reist, hinterlässt nicht nur kleinere Fußabdrücke auf dem Planeten, sondern sammelt wertvoller Erinnerungen mit gutem Gewissen.
Elisa Schütz