Wenn die Blues-Punk-Formation MARTA die Bühne betritt, wird es laut, ungehalten und intensiv. Die Formation rund um den Ramsauer Paul Plut bringt die Wände zum Beben und die Leute ins Schwitzen.
Nach einer neunjährigen Pause erscheint im Oktober ...
Wenn die Blues-Punk-Formation MARTA die Bühne betritt, wird es laut, ungehalten und intensiv. Die Formation rund um den Ramsauer Paul Plut bringt die Wände zum Beben und die Leute ins Schwitzen.
Nach einer neunjährigen Pause erscheint im Oktober 2024 das neue Album „Shipwrecks“.
Hinter dem Band-Namen MAR-TA stecken drei Gesichter. Die Texte schreibt Julia Hager, auf die Bühne und ans Publikum wird die Musik von Günther Paulitsch am Schlagzeug und Paul Plut als Leadsänger und E-Gitarrist gebracht. Anno 2013 explodiert ihre Musik wie Knallfrösche am Grazer Musikhimmel. Im Interview mit Paul Plut, der auch als Solokünstler tätig ist und mit seinem neuesten Album „Herbarium“ auch ein Konzert im Zuge des Klimakulturfestivals im Grazer Volkskundemuseum gespielt hat, habe ich erfahren, wie die Band zusammengefunden hat und was hinter den Texten von MARTA steckt. Paul Plut selbst ist in Ramsau am Dachstein aufgewachsen und lebt jetzt in Wien. Nach dem Volksschullehramt hat sich Plut umorientiert, da „Weihnachtslieder und Lieder vom Tanzen und Sterben zu singen nicht vereinbar ist“. So hat er auch sein erstes Album benannt.
Seine musikalische Karriere hat er 2013 in Graz gestartet. In seiner Band „Viech“ spielte er hauptsächlich Akkordeon und kaum E-Gitarre. Außerdem wollte er Songs auf Englisch singen, weswegen er ein zusätzliches Projekt startete. „Ich wusste, Julia Hager schreibt gute Lyrics und hat auch Anglistik studiert. Günther Paulitsch habe ich bereits von Graz gekannt und gefragt, ob er mitmachen möchte.
Dann ging alles ziemlich schnell, da alle gleich mit an Bord waren, und wir haben begonnen Songs zu schreiben und zu komponieren. Man kann es sich wie Urlaub fahren vorstellen, einfach etwas anderes ausprobieren. Es gibt nur ein Schlagzeug und eine E-Gitarre und damit wird gearbeitet.“
Nach einer zehnjährigen Pause haben sich die drei mit der neuen Platte „Shipwrecks“ zurückgemeldet. Release-Datum war der 18. Oktober. Ihr Debüt-Album „Warships“ erschien 2013, 2015 folgte „Spaceships“. Die Release-Show fand am 12. Oktober im „Music-House“ in Graz statt. Bei den Texten wollte die Band das Private politisch machen. Julia Hager ist mittlerweile Pluts Partnerin und auch die gemeinsamen zwei Kinder nehmen Platz in den Texten ein. „Es geht um die Erziehungsarbeit und wer darf wann etwas künstlerisch machen. Es geht darum, wie man sich gegenseitig Räume schaffen kann und auch gemeinsam Zeit verbringen kann. Kreative Arbeit und Familie stehen im Fokus der ersten Songtexte“, sagt Plut. Als Julia wieder zu Arbeiten begonnen hat und Paul die Kinderbetreuung übernahm, merkt man auch einen Wandel in den Songtexten. Die Titel des neuen Albums von MARTA wirken beim ersten Hinhören etwas energisch und schroff, bei genauerer Betrachtung findet man starke, oft politische Kernaussagen hinter der unkonventionellen Musik.
Christina Gösweiner