Einfach und wirksam: Die Frage nach Luisa soll Frauen helfen, wenn sie in Bedrängnis kommen.

Derzeit wird ein Netzwerk mit teilnehmenden Nachtlokalen im Bezirk Liezen aufgebaut.

„Ist Luisa hier?“ Sobald jemand diese Frage stellt, weiß das Barpersonal, dass Hilfe benötigt wird. Denn Luisa ist keine Person, sondern ein Code, der Frauen und Mädchen helfen soll, die sich bedrängt fühlen. Die Frage soll es vereinfachen, diskret um Hilfe zu bitten. In Österreich ist jede dritte Frau zumindest einmal von sexualisierter Gewalt betroffen gewesen. Insbesondere im Nachtleben treten regelmäßig Übergriffe auf. Die Palette reicht von plumpen Äußerungen über unerwünschte Berührungen bis hin zur Verabreichung von k.o.-Tropfen. Um möglichst viele Anlaufstellen und niederschwellige Hilfe zu schaffen, entwickelte der Frauennotruf Münster das Luisa-Konzept. Von dort ausgehend verbreitete es sich im deutschsprachigen Raum. Derzeit baut die Frauen- und Mädchenberatungsstelle Philomena aus Liezen ein Netzwerk im Bezirk auf. Ziel ist es, möglichst viele Lokale als Partner zu gewinnen. Das Konzept ist ebenso einfach wie wirksam. Teilnehmende Betriebe platzieren Poster und Sticker, damit Frauen und Mädchen wissen, dass sie sich hier mit der Frage nach Luisa Hilfe holen können. Sobald jemand nach Luisa fragt, bietet das eingeschulte Personal Hilfe an. Das kann ein Platz an der Theke sein oder ein geschützter Rückzugsort. „Es geht nicht darum was passiert ist, sondern wie man helfen kann“, sagt Sozialarbeiterin Florentina Bretterebner. Man müsse weder die Rolle einer Psychologin noch die der Polizei übernehmen. Auf Basis eines Leitfadens kann mit einfachen Schritten, Sicherheit für Betroffene geschaffen werden.

Bislang sind die „Tenne“ in Schlad ming, die „Machbar“ in Rottenmann und das Kunst- & Kulturhaus Öblarn offizielle Luisa-Lokale im Ennstal. Weitere Betriebe sollen folgen.