Königlicher Start ins neue Jahr
20.12.2024 Junges EnnstalWenn überall im Land glänzende Kronen und bunte Gewänder auftauchen, ist die königliche Zeit des Sternsingens angebrochen.
Die Dreikönigsaktion, das Hilfswerk der Katholischen Jungschar, unterstützt mit den Spenden rund 500 ...
Wenn überall im Land glänzende Kronen und bunte Gewänder auftauchen, ist die königliche Zeit des Sternsingens angebrochen.
Die Dreikönigsaktion, das Hilfswerk der Katholischen Jungschar, unterstützt mit den Spenden rund 500 Hilfsprojekte in Armutsregionen der Welt.
Vom 27. Dezember bis zum 6. Jänner sind die „Heiligen Drei Könige“ in ganz Österreich unterwegs, um die weihnachtliche Friedensbotschaft und den Segen für das kommende Jahr zu überbringen. Die Kinder singen und sammeln auch für eine bessere Welt, um Menschen aus Armut und Ausbeutung zu befreien. Seitdem die Katholische Jungschar 1954 dem Sternsingen neues Leben eingehaucht hat, haben Kinder und Jugendliche unglaubliche 540 Millionen Euro an Spenden gesammelt. 85.000 Kinder und Jugendliche setzen sich mit Unterstützung von 30.000 Erwachsenen für ein würdiges Leben im globalen Süden ein – mit Nahrungssicherheit und sauberem Trinkwasser, Schulbildung und Betreuung für Straßenkinder, Schutz der Menschenrechte und der Natur. Inhaltlicher Schwerpunkt von Sternsingen 2025 sind Kinderschutz und Ausbildung für Jugendliche in Nepal. Auch Papst Franziskus würdigt diesen Einsatz: „Die Kinder werden zu Anwälten der Armen und Notleidenden in Afrika, Asien und Lateinamerika und bitten um finanzielle Hilfe, um das Leid dieser Menschen zu lindern.“
Eine Erfolgsgeschichte seit 1954
Begonnen hat es mit einer Lichtstafette, die im Jahr 1954 das Licht aus Lourdes (Frankreich) in zwölf europäische Länder brachte. In Österreich wurde der Staffellauf von der Katholischen Jungschar organisiert, begleitet wurden die Kinder von einem Jeep der MIVA (Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft). Auf die Frage, wie man sich dafür bedanken könnte, schlug der MIVA-Geschäftsführer Karl Kumpfmüller vor, den Brauch des Sternsingens zu reaktivieren und die Spenden einem Motorrad für Pater Michael Ortner in Uganda zu widmen. 42.387 Schilling (3080 Euro) wurden zum Jahreswechsel 1954/55 ersungen, das reichte sogar für drei Motorräder.
Mit dem gesellschaftlichen Wandel hat sich der Brauch des Sternsingens im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Sprüche und Lieder wurden angepasst, Gewänder in neuem Design geschneidert, die lokale Durchführung mit Aktionsmanagement und Medienarbeit professionell unterstützt. Gleichgeblieben und von der österreichischen Bevölkerung nach wie vor geschätzt ist jedoch der Kern des Sternsingens: Die „Heiligen Drei Könige“ bringen die weihnachtliche Friedensbotschaft und den Segen für das neue Jahr. Auch beim Einsatz der Spenden kam es zu einer Professionalisierung der Dreikönigsaktion, dem Hilfswerk der Katholischen Jungschar. In engem Austausch mit den Partnerorganisationen aus 19 Ländern des globalen Südens bereiten die Länderreferent/innen die Entscheidungen der Jungschar-Gremien vor. Rund 500 Hilfsprojekte werden so jährlich unterstützt, die Laufzeit beträgt dabei jeweils drei Jahre.
„Hilfe zur Selbsthilfe“
Wirksame Unterstützung ist garantiert, weil die Dreikönigsaktion, das Hilfswerk der Katholischen Jungschar, mit verlässlichen Partner/innen zusammenarbeitet, die ihre Hilfsprojekte vor Ort planen und durchführen. Das sind kirchliche Einrichtungen, NGOs oder soziale Bewegungen, die sich für die Rechte benachteiligter Menschen einsetzen. Die Vergabe der Spenden erfolgt nach eingehender Prüfung der Projektanträge. Die Hilfsprojekte sind auf mehrere Jahre ausgelegt und die Auszahlung erfolgt in Raten, entsprechend dem Projektfortschritt. Der Einsatz der Spendengelder wird von Expert/innen der Dreikönigsaktion geprüft, um eine effiziente Mittelverwendung zu gewährleisten. Die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar war auch eine der ersten Organisationen, denen das österreichische Spendengütesiegel verliehen wurde. Die gesamte Finanzabwicklung wird jährlich von unabhängigen Wirtschaftsprüfern kontrolliert.
Auch die Corona-Pandemie hat das Sternsingen nicht stoppen können. Viele Pfarren führten das Sternsingen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen durch, während andere kreative neue Ideen entwickelten, um die Friedensbotschaft zu verbreiten. Mit den positiven Erfahrungen der letzten Jahre sind die Sternsinger-Aktiven sehr zuversichtlich, dass die Erfolgsstory des Sternsingens weitergeht.
Simone Prüggler

