Die Entscheidung der steirischen Landesregierung unter Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) und Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP), das längst geplante und dringend benötigte Leitspital in Stainach nicht zu bauen, ist nicht nur politisch fragwürdig – ...
Die Entscheidung der steirischen Landesregierung unter Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) und Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP), das längst geplante und dringend benötigte Leitspital in Stainach nicht zu bauen, ist nicht nur politisch fragwürdig – sie ist für uns Menschen in der Region schlicht unverantwortlich. Die Konsequenzen dieser Entscheidung spüren nicht jene, die sie getroffen haben, sondern wir, die hier leben, arbeiten, Kinder großziehen und Angehörige pflegen. Der Rücktritt von Bürgermeister Roland Raninger (ÖVP) war nur das politische Nachzittern – der wahre Schock sitzt in der Bevölkerung.
Ich schreibe das als Mutter, die bereits dreimal mitten in der Nacht mit einem Baby oder Kleinkind im Arm über eine Stunde lang ins nächste Krankenhaus gebracht werden musste. Jeder, der jemals ein fieberndes, röchelndes oder verletztes Kind im Arm hatte, kennt das Gefühl: Jede Minute ist ein Martyrium zwischen Angst, Hilflosigkeit und der Hoffnung, schnell anzukommen.
Weiteres Beispiel gefällig? Ein bekannter von mir ist an Krebs erkrankt. Für seine Therapie musste er jede Woche nach Leoben. Jede Woche dieselbe Strecke, dieselben Kosten, derselbe Stress, dieselbe Erschöpfung – und das in einer Zeit, in der jede Kraft für die Genesung gebraucht wird. Das Leitspital wäre absolut notwendig. Modern, effizient, erreichbar – und ein Segen für eine Region, die medizinisch seit Jahren ausgedünnt wird.
Wir reden hier nicht von Luxus, nicht von Komfort, nicht von politischem Prestige – wir reden von medizinischer Grundversorgung. Und von einer Landesregierung, die ein bereits geplantes, modernstes Spital aus politischen Gründen gestrichen hat, während ganze Gemeinden verzweifelt den Kopf schütteln.
Tanja Greimel, Aigen
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