IMMER AM BALL mit Wrener Rohrer
18.07.2025 SportFünf Wochen nach dem verlorenen „Jahrhundertfinale“ bei den French Open, als Jannik Sinner gegen Carlos Alcaraz eine 2:0-Satzführung und drei Matchbälle verspielte, gelang ihm in Wimbledon die Revanche. Damit hat Sinner drei der letzten vier Grand Slams gewonnen, ...
Fünf Wochen nach dem verlorenen „Jahrhundertfinale“ bei den French Open, als Jannik Sinner gegen Carlos Alcaraz eine 2:0-Satzführung und drei Matchbälle verspielte, gelang ihm in Wimbledon die Revanche. Damit hat Sinner drei der letzten vier Grand Slams gewonnen, insgesamt war es der vierte Titel des 23-jährigen Südtirolers. In den jüngsten sieben Majors gab es mit Alcaraz nur einen weiteren Sieger. Der Spanier steht mittlerweile bei fünf Grand-Slam-Titeln und gewann vor seiner Finalniederlage gegen seinen Erzrivalen auf dem heiligen Rasen 20 Partien in Folge. Der Triumph von Jannik Sinner ist wohl eines der kitschigsten Märchen in der Geschichte von Wimbledon. Aufgewachsen in einer deutschsprachigen Familie im 2000-Einwohner-Dorf Sexten im Pustertal, eroberte das Tennis- Ass als erster Italiener die bedeutendste Tennis-Trophäe der Welt. Als siebenjähriges Ski-Talent kürte sich Jannik Sinner zum italienischen Meister im Riesentorlauf. Erst vier Jahre später startete der Südtiroler sein Tennis-Abenteuer. Nun schenkt er seinem Land noch nie dagewesene Erfolge mit der Filzkugel. Nach dem Ende der Ära der „Big Three“ Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic, die sich 66 Grand Slams untereinander aufteilten, sind es Jannik Sinner und Carlos Alcarez, die sich anschicken das Herrentennis auf lange Sicht zu beherrschen. Die Dominanz des erst 22-jährigen Alcaraz und des 23-jährigen Südtirolers ist bereits jetzt augenscheinlich. Alexander Zverev hat als Weltranglistendritter über 6000 Punkte Rückstand auf Sinner und auf Alcarez sind es etwa 2500 Punkte. Wie Jannik Sinner im Interview nach dem glorreichen Sieg sagte, verleite ihn der Konkurrent, jeden Tag hart zu arbeiten. „Nach meinem Empfinden bin ich noch nicht am Höhepunkt meines Leistungsvermögens angekommen. Ich kann mich noch verbessern und dafür ist mir die Rivalität mit Carlos sehr wichtig“, sagte er.
Am vergangenen Sonntagabend sicherte sich Chelsea mit einem 3:0-Sieg gegen Paris Saint-Germain den Turniersieg bei der Klub-WM, die erstmals mit 32 Teams ausgetragen wurde. Die Engländer dominierten das Spiel gegen den Champions-League-Sieger überraschend klar und entschieden das Duell mit drei Toren bereits in der ersten Halbzeit für sich. Chelsea streifte für den Erfolg ein Preisgeld von 125 Millionen Dollar ein. Nach bisheriger Planung findet die nächste Klub-WM im Jahre 2029 statt. Während das Turnier in Europa aus mehreren Gründen kritisch gesehen wird – vor allem die Überbelastung der Spieler ist ein großes Thema –, herrscht anderswo sogar etwas Begeisterung. Als Kandidat für die nächste Klub-WM gilt neben Brasilien auch Katar. Angedacht ist, das Fußball-Highlight künftig mit 48 Mannschaften auszutragen. Mit dem FC Barcelona, Manchester United, AC Mailand oder dem FC Liverpool müssen aktuell mehrere große Klubs zuschauen, während die Konkurrenz in den USA zweibis dreistellige Millionenbeträge an Preisgeld kassiert. Das liegt vor allem daran, dass grundsätzlich (mit Ausnahmen) jedes Land nur zwei Teams stellen darf. Eine Aufstockung ist damit naheliegend, wobei ja auch die reguläre WM in Zukunft mit 48 Ländern gespielt wird.
Bei der Frauen-EM in der Schweiz starteten am vergangenen Mittwoch die Viertelfinalspiele. Österreichs frühere Teamkapitänin Carina Wenninger zog eine erste Zwischenbilanz: „Es war eine gelungene Gruppenphase mit hohem Niveau. Mit 461.582 Zuschauern bei den 24 Spielen gab es auch einen neuen Zuschauerrekord. Sportlich gesehen war Spanien bislang am besten. Das ist schon ein richtig guter Fußball. Aber auch Frankreich hat enorme Wucht.“