„Ich bin ein Planailer“
17.10.2025 RegionalesPeter Weichbold tritt am 1. Februar an die Stelle von Georg Bliem als Planai-Geschäftsführer. Der Finanzchef ist seit über 20 Jahren im Unternehmen.
Sie sind seit über 20 Jahren im Unternehmen. Wie fühlt es sich an, ab Februar an der ...
Peter Weichbold tritt am 1. Februar an die Stelle von Georg Bliem als Planai-Geschäftsführer. Der Finanzchef ist seit über 20 Jahren im Unternehmen.
Sie sind seit über 20 Jahren im Unternehmen. Wie fühlt es sich an, ab Februar an der Spitze der Planai-Hochwurzen-Bahnen zu stehen?
„Für mich ist das eine große Ehre. Ich bin sehr stolz und es bestätigt meinen Weg, den ich bei der Planai gegangen bin.“
Wie und wann haben Sie erfahren, dass die Entscheidung auf Sie gefallen ist?
„Vergangene Woche war das Hearing bei der Kommission. Übers Wochenende bin ich dann schon auf Nadeln gesessen und gestern Abend (am Montag, dem 13. Oktober, Anm.) war ich dann spazieren, als das Handy läutete. Meine Frau sagte: ,Ich glaub das ist‘s jetzt.‘ Und tatsächlich war Mario Kunasek dran und hat mich über die Entscheidung informiert. Er freue sich, dass jemand aus der Region gefunden werden konnte.“
Was war Ihr erster Gedanke?
„Obwohl ich mir auf Basis meiner Entwicklung im Unternehmen schon gute Chancen ausgerechnet habe, hab ich erstmal schlucken müssen und nicht gleich gewusst, was ich sagen soll. Als Finanzchef, Prokurist, Geschäftsführer des Galsterbergs hatte ich gute Karten. Der Berufswunsch war immer schon da, aber als es wirklich so gekommen ist, hat‘s mir zwischenzeitig die Sprache verschlagen.“
Wie sind bisher die Rückmeldungen aus Ihrem Umfeld?
„Ich bekam extrem viel Feedback aus der Bevölkerung und der Zuspruch von der Belegschaft war riesengroß. Auch schon die Wochen bevor die Entscheidung auf mich gefallen ist. Gefühlt steht die ganze Region hinter mir. Das ist wirklich schön.“
Sie haben sich gegen 58 Mitbewerber durchgesetzt. Wussten Sie von der hohen Zahl?
„Bis Mitte August waren die Bewerbungsunterlagen abzugeben. Dann hat es sich herumgesprochen, dass es sehr viele – sogar sehr viele gute – Bewerber gibt. Das Personalberatungsunternehmen Hill hat dann bei meinem Interview auch auf die hohe Qualität der Bewerber hingewiesen. Ich hatte den Vorteil, ein Planai-Insider zu sein. Ich bin zu 100 Prozent ,Planailer‘. Und in der Planai steckt schon sehr viel Peter Weichbold. Das hat meine Chancen aus fachlicher Sicht erhöht.“
Wann fiel die Entscheidung, sich für die Geschäftsführung zu bewerben?
„Etliche Monate bevor Georg seinen Rückzug öffentlich bekannt gab, hat er mit mir darüber gesprochen. Gewollt hab ich die Planai-Geschäftsführung ja schon immer, im Frühjahr ist‘s dann konkret geworden. Der Rückhalt aus meiner Familie war auch gegeben und so war es für mich der nächste logische Schritt. Ich blicke nun in den zwanzig Jahren auf eine stetige Weiterentwicklung im Unternehmen zurück – vom Controller über Finanzchef und Prokurist zum Geschäftsführer.“
Es wurde immer wieder gemunkelt, die Nachbesetzung sei politisch gesteuert. Haben Sie etwas davon wahrgenommen?
„Ich weiß von einem persönlichen Gespräch von Georg mit dem Landeshauptmann. Da hat Mario Kunasek gesagt, er werde den Besten oder die Beste aus dem Bewerbungsprozess nehmen. Mehr habe ich dazu nicht wahrgenommen.“
Sie sind derzeit Finanzchef und Geschäftsführer beim Galsterberg. Sind hier Nachbesetzungen vorgesehen?
„Meine Position als Finanzchef wird höchstwahrscheinlich ausgeschrieben. Es gibt interne Bewerber, wir werden aber auch den Markt sondieren. Ob für den Galsterberg jemand gesucht wird, wird sich weisen. Es kann durchaus sein, dass ich dort auch weiterhin die Geschäfte führe.“
Wie sehen die nächsten Wochen und Monate bis zu Amtsübergabe aus?
„Am 1. Februar werde ich zum Geschäftsführer ernannt. Dann folgt ein dreimonatiger Übergabeprozess. Ich werde gemeinsam mit Georg viele Gespräche führen und einen maximalen Wissenstransfer vollziehen. Der Vorteil meiner bisherigen Position ist, dass ich sehr bereichsübergreifend eingebunden war. Ich saß mit am Tisch, als viele Entscheidungen getroffen worden sind. Insofern war ich ohnehin schon bei vielem dabei. In Zukunft werde ich die gesamte Verantwortung tragen.“
Welche Visionen haben Sie für die nächsten Jahre für die Planai?
„Das große Ziel ist, diesen Weg den wir gegangen sind, erfolgreich weiterzugehen. Wir sind auf einer Autobahn unterwegs, da brauchen wir nicht umzudrehen. Dort und da müssen wir vielleicht ein Schleiferl ziehen, aber der Plan steht. Mein Ziel ist es, dass das Unternehmen auch in fünf, zehn Jahren seinen Stellenwert hat und das Aushängeschild der Region und des Landes ist. Themen wie Innovation, Nachhaltigkeit, Stabilität, Verlässlichkeit, Qualität sind Attribute die wir sowieso weiterentwickeln.“
Was sind die größten Herausforderungen in den kommenden Jahren?
„Das wichtigste Kriterium ist die Absicherung des Winterangebotes. Ich fürchte mich nicht um die Nachfrage, die ist vorhanden. Aber den Schnee auf die Piste zu bringen, ist im Anbetracht des Klimarisikos sicher jeden Winter die größte Herausforderung. Und das ist unser ertragreichstes Geschäftsfeld, unser wirtschaftliches Brot.
Keine Frage, dass wir den Sommer weiterentwickeln und neue Möglichkeiten auch nutzen, aber wir müssen auch in die Technik investieren, um den Winterbetrieb sicherstellen zu können. Einige Beschlüsse dazu sind schon jetzt gefasst. Zum Beispiel der Ausbau des Bruckmoosteichs. Der ist – vorbehaltlich aller behördlichen Genehmigungen – fürs nächste Jahr schon eingetaktet.“