Hauptsache Sonnenschutz
20.06.2025 Junges EnnstalDie Zahl der Hautkrebsfälle ist in den vergangenen 20 Jahren explosionsartig gestiegen. Dabei kann der richtige Sonnenschutz das Risiko mindern.
Vor allem Ältere sind von Krebsdiagnosen betroffen. Denn sie sind in Zeiten aufgewachsen, in denen viele noch ...
Die Zahl der Hautkrebsfälle ist in den vergangenen 20 Jahren explosionsartig gestiegen. Dabei kann der richtige Sonnenschutz das Risiko mindern.
Vor allem Ältere sind von Krebsdiagnosen betroffen. Denn sie sind in Zeiten aufgewachsen, in denen viele noch glaubten, Sonnenbrand härte die Haut ab und danach sei man schön braun. Ein Irrglaube, der sich bis heute hartnäckig hält. Das Gegenteil ist der Fall. UV-Strahlen zerstören nicht nur Zellstrukturen, sondern richten auch Schäden in der DNS an, was zu Hautkrebs führen kann. Die Auswirkungen sind – abgesehen von einem akuten Sonnenbrand – nicht sofort sichtbar, denn Hautkrebs entwickelt sich meist erst Jahrzehnte später.
Eigenschutz hängt vom Hauttyp ab
Menschen mit heller Haut reagieren empfindlicher auf UV-Strahlung als dunkelhäutige. Die Wissenschaft unterscheidet zwischen sechs Hauttypen: von sehr hell mit rötlich/blonden Haaren bis schwarz mit schwarzen Haaren. Die meisten Mitteleuropäer gehören zum Typ 2 oder 3. Ihre Haut verfügt bei intensiver UV-Strahlung über einen Eigenschutz von nur 20 bis 30 Minuten, danach nimmt sie Schaden. Am empfindlichsten ist die Haut von Kleinkindern. Sie sollte immer gut vor Sonne geschützt werden.
Sonnenschutz beginnt damit, Strahlung zu vermeiden: Besonders in der Mittagszeit von 11 bis 15 Uhr, wenn die Sonne besonders intensiv scheint, sollte man sich möglichst im Schatten oder in Gebäuden aufhalten. Wer auf das Sonnenbaden allerdings nicht verzichten will, braucht den passenden Sonnenschutz. Neben passender Kleidung und Kopfbedeckung bieten Sonnenschutzcremes oder -sprays Schutz vor UV-Strahlung. Doch gerade beim Eincremen wird vieles falsch gemacht. Die Sonnencreme muss reichlich, gleichmäßig und rechtzeitig aufgetragen werden: etwa 30 Milliliter oder sechs Teelöffel für den kompletten Körper eines durchschnittlich großen Menschen, 30 Minuten vor Beginn der Sonnenstrahlung.
Wie häufig muss man Sonnencreme auftragen?
Die Wiederholung macht‘s: Der Sonnenschutz muss in regelmäßigen Abständen wiederholt werden – besonders nach dem Schwimmen und Abtrocknen oder wenn man geschwitzt hat. Das gilt leider auch für „wasserfeste“ Cremes – die halten zwar besser, nach dem Abtrocknen lässt aber auch ihr Schutz nach. Deswegen sollte man nach jedem Bad, aber mindestens alle zwei Stunden, nachcremen.
Chemische und physikalische Filter
Doch wie verringert nun Creme mit Lichtschutzfaktor die Wirkung von UV-Strahlen auf die Haut? Unterschieden werden chemische und physikalische UV-Filter, die das Licht auf unterschiedliche Weise verarbeiten. Physikalische Filter lagern und reflektieren das Licht und haben beim Auftragen einen weißlich gelben Schimmer. Chemische wandeln Lichtenergie in thermische Energie, also Wärme, um. Chemischen Filtern wird jedoch nachgesagt, dass sie die hauteigenen Enzyme angreifen und zudem Allergien hervorrufen können.
Sonnencreme vom Vorjahr
Auch Sonnenschutzmittel können schlecht werden. Dass man Creme und Co. nicht zu lange aufheben sollte, hat mehrere Gründe. So lässt der Schutz vor UV-Licht nach. Das kann kurzfristig zu Sonnenbrand führen und langfristig das Risiko für Hautkrebs erhöhen. Deshalb geben die Hersteller an, wie viele Monate lang ein Sonnenschutzmittel nach dem Öffnen verwendet werden sollte. Dazu dient ein kleines Symbol mit einer Zahl und einem „M“. So bedeutet „12M“ zum Beispiel zwölf Monate. Eine Notiz mit dem Öffnungsdatum auf der Flasche kann helfen. Nach dem Urlaub am Strand und Tagen in der prallen Sonne ist der Schutz der Sonnencreme vom vergangenen Jahr also nicht mehr zu 100 Prozent gewährleistet.
Simone Prüggler