„Haben große Projekte in Vorbereitung“
31.01.2025 RegionalesIn der Bezirkshauptstadt rüstet man sich für die bevorstehenden Gemeinderatswahlen. Spitzenkandidatin der SPÖ ist die amtierende Bürgermeisterin Andrea Heinrich. Im Interview spricht sie über den Start eines lang ersehnten Bauprojekts und erklärt, weshalb ...
In der Bezirkshauptstadt rüstet man sich für die bevorstehenden Gemeinderatswahlen. Spitzenkandidatin der SPÖ ist die amtierende Bürgermeisterin Andrea Heinrich. Im Interview spricht sie über den Start eines lang ersehnten Bauprojekts und erklärt, weshalb sich die Glasfaserverlegung und die Neugestaltung des Hauptplatzes noch in der Warteschleife befinden.
Im Herbst 2022 haben Sie das Amt der Bürgermeisterin von Ihrer Vorgängerin Roswitha Glashüttner übernommen. Ihr Resümee über die vergangenen zwei Jahre?
Unterstreichen möchte ich, dass zwei Jahre im Amt der Bürgermeisterin viel zu kurz sind, um große Projekte umsetzen zu können, da die nötigen Vorbereitungsprozesse deutlich länger dauern. Nichtsdestotrotz haben wir viele kleine Projekte auf Schiene gebracht, wie die gastronomische Versorgung in Weißenbach und die Sanierung der Spielplätze.
Darüber hinaus befinden sich auch große Projekte in Vorbereitung bzw. in der Umsetzungsphase. Eines davon ist das Stadthaus Arkade, das gerade umgebaut wird. Im Erdgeschoss werden Gastronomie und Handel, im ersten Stock Dienstleister einziehen. Auch die Bibliothek wird in die Arkade übersiedeln, was sehr zur Belebung der Innenstadt beitragen wird.
Direkt gegenüber der Arkade hätte das Ambulatorium der ÖGK errichtet werden sollen. Doch seit Jahren ist nur eine riesige Baugrube zu sehen. Ist es richtig, dass nun endlich Bewegung in die Sache kommt?
Ich habe immer wieder versucht, zwischen Siedlungsgenossenschaft Ennstal und ÖGK zu vermitteln. Denn der Grund für den Baustopp waren die Teuerungen unmittelbar nach Corona, wodurch auch die Baupreise in die Höhe getrieben wurden. Nun will die Siedlungsgenossenschaft Ende Februar oder Anfang März mit der Umsetzung beginnen.
Eine endgültige Einigung zwischen Siedlungsgenossenschaft Ennstal und ÖGK scheint es jedoch noch nicht zu geben. Wie zuversichtlich sind Sie in diesem Punkt?
Dass die Siedlungsgenossenschaft Ennstal mit dem Bau beginnt, ist fix. Ich hoffe auch sehr, dass die ÖGK mit an Bord ist. In diesem Winter gab es einen Wasserschaden im derzeitigen ÖGK-Gebäude in der Ausseer Straße, weshalb es mehrere Wochen lang nicht benutzt werden konnte. Die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden sind mittlerweile pikant und auch die Bevölkerung hat sich ein ordentliches Ambulatorium verdient.
Neben dem Ambulatorium der ÖGK hat sich auch der Baustart am Hauptplatz verzögert. Der Spatenstich wurde bereits im Vorjahr gefeiert. Wieso gab es bislang noch keine Bauaktivitäten?
Die Verzögerung ist aufgrund einer EU-Förderung, die zwar hoch dotiert, jedoch schwierig abzuholen ist. Diese wurde zum ersten Mal ausgeschrieben und meines Wissens nach sind wir auch die ersten, die darum angesucht haben. Die dafür nötigen Vorarbeiten zur Erfüllung der Förderkriterien haben wir bereits geleistet, wie zum Beispiel der Bürgerbeteiligungsprozess. In unserem Fall umfasst die Förderung rund fünfzig Prozent der gesamten Projektkosten, weshalb es unverantwortlich wäre, darauf zu verzichten. Dennoch hoffe ich, im Frühling mit dem Umbau anfangen zu können. Die Ausschreibungen laufen bereits.
In der Warteschleife ist auch der Glasfaserausbau. Warum gab es bislang keinen Startschuss?
Bis dato war es so, dass an der Glasfaserverlegung durch die RML Infrastruktur GmbH rund vierhundert Subfirmen gearbeitet haben, die mit den klimatischen und örtlichen Gegebenheiten im Bezirk Liezen wohl nicht so vertraut waren. Die dadurch entstandenen Baumängel wurden bei der letzten Bürgermeisterkonferenz aufgezeigt, was mich noch mehr darin bestärkt hat, an unseren Qualitätskriterien festzuhalten. Denn wenn in Liezen eine Straße aufgegraben wird, gibt es genaue Richtlinien für die Wiederherstellung. Natürlich wollen wir dieses Projekt nicht verhindern. Doch ich muss darauf achten, dass dabei keine Straßenschäden in Millionenhöhe entstehen, für die letztendlich die Bürgerinnen und Bürger von Liezen aufkommen müssen. Meines Wissens nach hat die RML Infrastruktur GmbH nun eine neue Bauleitung eingesetzt. Daher bin ich guter Dinge, dass es nun doch zu einer Einigung kommen wird.
Stichwort B 320. Wann rechnen Sie mit einer ersten Detailplanung und was soll ein Ausbau der bestehenden Straße in Liezen verbessern?
Die ersten Pläne sollen uns im Herbst 2025 vorgelegt werden. Mir ist wichtig, dass man sich künftig gefahrlos zu Fuß zwischen dem Nordteil und Südteil der Stadt bewegen kann. Und das möglichst barrierefrei. Vor allem hoffe ich, dass das Projekt unter der neuen Landesregierung weitergehen wird. Schließlich ist ein Ausbau der bereits bestehenden Straße die am schnellsten umsetzbare Variante und obendrein auch die kostengünstigste.
Bei der vergangenen Mitgliederversammlung der SPÖ Liezen haben Sie die Kandidatenliste zur Gemeinderatswahl präsentiert. Darauf findet sich auch ein Name, den man eigentlich einer anderen Partei zuordnen würde: Werner Rinner.
Wir haben mit Werner Rinner bereits in den letzten Jahren immer wieder sehr gut zusammengearbeitet.
Nun war es sein Wunsch, von der Bürgerliste LiLie in unser Team zu wechseln, was uns natürlich freut.
Sollten Sie als Bürgermeisterin wiedergewählt werden – worauf wird Ihr Fokus in der kommenden Legislaturperiode liegen?
Sehr wichtig ist mir die Verkehrssicherheit. Wir haben das Tempo 30 auf vielen Straßen beschlossen, nun warten wir nur noch auf die Verordnung der Bezirkshauptmannschaft, damit wir die Verkehrsschilder aufstellen und bauliche Anpassungen durchführen können. Von großer Bedeutung ist auch die Sicherheit im Zusammenleben. Auch hier haben wir bereits jetzt Maßnahmen gesetzt. Bedarf sehe ich im Bereich der Ganztagsschule. Sowohl in der Volksschule als auch der Mittelschule wäre es wesentlich, eine Wahlmöglichkeit zu schaffen. Auf meiner Agenda steht ebenso die Revitalisierung der Ausseer Straße. Auch in puncto Tennishalle gilt es, gemeinsam mit dem Eigentümer etwas Nachhaltiges zu entwickeln.