Steirische Grüne sprechen sich gegen Wasserkraft am Tal bach und am oberen Ennslauf aus. Der Fokus soll bei Wind und Sonne liegen.
Bei einem Pressegespräch in Schladming bezogen
Klubobfrau Sandra Krautwaschl und ihr ...
Steirische Grüne sprechen sich gegen Wasserkraft am Tal bach und am oberen Ennslauf aus. Der Fokus soll bei Wind und Sonne liegen.
Bei einem Pressegespräch in Schladming bezogen
Klubobfrau Sandra Krautwaschl und ihr Stellvertreter Lambert Schönleitner vergangene Woche Stellung gegen die geplanten Wasserkraftwerke am Talbach und an der Enns. „Es grenzt an einen Schildbürgerstreich, an einem Fluss, wo 10 Millionen Euro in Renaturierung gesteckt wurden, plötzlich wieder Kraftwerke zu planen“, sagt Krautwaschl. Wasserkraft sei in Österreich ausgeschöpft. Es gebe nur mehr wenige einigermaßen intakte Flussregionen, und die gelte es zu erhalten. „Deswegen sagen wir ‚jetzt ist Schluss‘“, so die Klubobfrau. Die Enns müsse von der Quelle bis nach Gstatterboden frei von Wasserkraftwerken bleiben, präzisiert Lambert Schönleitner. Er gibt zu bedenken, dass Rückzahlungen für Gelder drohen, die dort in den Naturschutz geflossen sind. Was den Talbach betrifft, unterstützen die Grünen die Forderungen, um den Schutzstatus für die Klamm zu erhöhen. „Hier muss sich die Landesregierung in ihrer Naturschutzverantwortung endlich bewegen“, betont Schönleitner.
Wind und Sonne statt Wasser
Es brauche andere Lösungen, um die Energiewende zu schaffen und hier seien Wind- und Sonnenkraft weitaus besser geeignet. Ein überregionales Energiekonzept soll gemeinsam mit Gemeinden, Energieversorgern und großen Verbrauchern ausgearbeitet werden, um den Ausbau mit Renaturierungsmaßnahmen und der Umwelt in Einklang zu bringen. Neben der Potenzialausschöpfung sieht Schönleitner auch in der Effizienzsteigerung und in der Einsparung von Energie: „Es gibt viele Möglichkeiten ohne Komfortverlust.“ Den Ausbau der Photovoltaik könne man über das Baurecht steuern. Die Grünen fordern eine Photovoltaikpflicht auf Parkplätzen ab fünfzig Stellflächen. Um den Ausstieg aus fossilen Energieträger zu schaffen, brauche es wohl auch Photovoltaik auf Freiflächen. „Die Energiewende wird man sehen. Auch auf Freiflächen“, sagt Krautwaschl. Die Akzeptanz in der Bevölkerung dafür werde steigen, wenn gleichzeitig das Potenzial von bereits versiegelten Flächen ausgeschöpft werde.
Umsetzung noch offen
Ob es zu einer Umsetzung der geplanten Wasserkraftwerke im oberen Ennstal kommt, ist aus derzeitiger Sicht noch offen. An der Enns loten die Energie Steiermark gemeinsam mit der Envesta drei Standorte für Laufkraftwerke aus. Dazu laufen Voruntersuchungen, in wieweit die Standorte geeignet sind. Am Talbach gibt es mit der Kapsch Holding aus Wien und der Verbund AG zwei Projektwerber, die ein Ausleitungskraftwerk planen. Beide Konzepte wurden in einem Widerstreitverfahren der Behörde vorgelegt, welche nun prüft welches der beiden einen Antrag stellen darf. Erst dann erfolgt die wasserrechtliche Verhandlung auf Basis des eingereichten Planes.