Gröbming will mehr Fußgänger
27.09.2024 RegionalesInsgesamt 13 Maßnahmen sollen in Gröbming umgesetzt werden, um die Menschen zum Gehen zu animieren. Ein zentrales Vorhaben ist das Stoderplatzl.
Das Land Steiermark setzt neben dem Ausbau des Radverkehrs und der „Öffis“ auch auf eine eine ...
Insgesamt 13 Maßnahmen sollen in Gröbming umgesetzt werden, um die Menschen zum Gehen zu animieren. Ein zentrales Vorhaben ist das Stoderplatzl.
Das Land Steiermark setzt neben dem Ausbau des Radverkehrs und der „Öffis“ auch auf eine eine Fußverkehrsstrategie mit dem Ziel, den Anteil des Fußverkehrs an der gesamten Mobilität in der Steiermark von derzeit 15 auf 17 Prozent bis zum Jahr 2030 zu steigern. Gröbming gehört zu den 15 Pilotgemeinden dieser Initiative und leistet durch seine Beteiligung einen wichtigen Beitrag, diese Ziele zu erreichen. Im Rahmen der Strategie sollen direkte Verbindungen zwischen Wohngebieten und wichtigen Standorten geschaffen sowie die Attraktivität der Ortszentren gesteigert werden. Dabei spielt das Drei-Säulen-Modell der Strategie eine zentrale Rolle, das die Bereiche Infrastruktur, Organisation und Bürgerbeteiligung umfasst.
„Insgesamt hat die Marktgemeinde Gröbming 13 Maßnahmen für Fußgänger erarbeitet, Anregungen stammen teilweise aus dem Bürgerbeteiligungsmodell 2019, wie beispielsweise mehr Verweilplätze zu schaffen“, erzählt Gröbmings Bürgermeister Thomas Reingruber. Eine dieser Maßnahmen ist die Neugestaltung der Klostergasse. Hier wurden auf beiden Seiten der Straße zwei Meter breite Gehwege geschaffen, die den Fußgängern mehr Platz einräumen. Durch die Verkleinerung des Fahrraums für Autos wurde zudem eine Verkehrsberuhigung erreicht, was die Sicherheit der Fußgänger erhöht. Auch der durchgehende Gehweg vom MEZ bis zum Roten Kreuz konnte bereits umgesetzt werden.
Verweilzone am Stoderplatzl
Das derzeit größte geplante Projekt in der Marktgemeinde ist die Verweilzone am Stoderplatzl, also die Einrichtung einer temporären Fußgängerzone im Ortszentrum.
Dieses Vorhaben soll den Ortskern beleben und sowohl für Jung als auch Alt einen Raum der Begegnung bieten. Die Verweilzone am Stoderplatzl wird nicht nur durch neue Sitzmöglichkeiten und ein erweitertes Gastronomieangebot aufgewertet, sondern auch durch die Schaffung eines kneippfähigen Ortsbrunnens, der im kommenden Jahr umgesetzt werden soll.
Zudem wird ein Leitsystem installiert, das den Kirchplatz und den Ortskern besser miteinander verbindet. Die Erweiterung des gastronomischen Angebots ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Projekts. Die Fleischerei Spanberger plant, ihr Geschäft um einen Wintergarten zu erweitern, der in die Verweilzone integriert wird. Das Hotel Spanberger kann sich vorstellen, eine Lounge im Freien zu betreiben. Derzeit ist man gerade dabei, den Wochenmarkt zu installieren, um den regionalen Handel zu fördern. Die neue Verweilzone bietet künftig auch die Möglichkeit, Veranstaltungen auf dem Stoderplatzl abzuhalten, wodurch es in der Hauptstraße zu weniger Straßensperren kommt. Die erste Phase sieht vor, dass im Sommer 2025 die Fußgängerzone temporär eingerichtet wird. Der genaue Zeitraum wird noch festgelegt. Bei positiver Resonanz der Bevölkerung und in Abstimmung mit den Anrainern könnte diese Phase verlängert werden.
Starkes Zeichen
Beim Lokalaugenschein in Gröbming konnte sich Verkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang ein Bild von einem Teil des bereits fertiggestellten und vom Land Steiermark geförderten Fußverkehrskonzepts in der Klostergasse sowie von den Plänen am Stoderplatzl machen. In allen Fußverkehrskonzepten stehen nicht nur die infrastrukturellen Maßnahmen im Vordergrund, sondern auch die organisatorischen Rahmenbedingungen und die aktive Beteiligung der Bürger. Die aus diesen Pilotprojekten gewonnenen Erkenntnisse werden in die Weiterentwicklung sowie für die Erstellung der Förderrichtlinie der Fußverkehrsstrategie einfließen und als Basis für die landesweite Umsetzung dienen. „Die Maßnahmen, die hier ergriffen werden, zeigen bereits jetzt, wie wichtig es ist, den Fußverkehr als zentrale Säule unserer Mobilität zu stärken. Gut ausgebaute Fußwege und attraktive öffentliche Räume sind nicht nur eine Frage der Verkehrssicherheit, sondern auch ein entscheidender Faktor für die Lebensqualität in unseren Gemeinden. Gemeinsam setzen wir ein starkes Zeichen für eine zukunftsfähige und nachhaltige Mobilität in der Steiermark“, betonte Lang beim Besuch in Gröbming.