„Generation KI“ im Klassenzimmer
26.09.2025 Junges EnnstalKünstliche Intelligenz gehört mittlerweile zum Schulalltag wie Radiergummis und Geodreieck. Doch was spricht eigentlich für und gegen KI-Tools in der Schule? Pro und Kontra zum Schulanfang.
Schon seit Jahren ist die künstliche Intelligenz aus vielen ...
Künstliche Intelligenz gehört mittlerweile zum Schulalltag wie Radiergummis und Geodreieck. Doch was spricht eigentlich für und gegen KI-Tools in der Schule? Pro und Kontra zum Schulanfang.
Schon seit Jahren ist die künstliche Intelligenz aus vielen Lebensbereichen kaum mehr wegzudenken. Ob für Rezepte in der Küche oder Wahlkampfspots, die komplett KI-generiert sind. Waren vielerorts zu Beginn des Zeitalters der künstlichen Intelligenz doch eher kritische Stimmen hörbar gewesen, hat mittlerweile wohl jeder einen persönlichen Nutzen in den digitalen Chatbots gefunden. Auch die jüngsten Generationen werden im Schulalltag unweigerlich mit KI konfrontiert. Was für manche Eltern erfreulich ist, sehen andere als Dorn im Auge. Doch wo liegen die Vor- und Nachteile von künstlicher Intelligenz im Schulalltag?
Lernen, lernen, lernen
Auch wenn das Schuljahr erst begonnen hat, dürfte die Motivation zum Lernen bei vielen Schülerinnen noch in den Sommerferien stecken. Künstliche Intelligenz kann hier Individuen fördern, aber auch kritisches Denken einschränken.
Pro: KI-Chatbots können sehr komplexe Themen auf einfache Art und Weise erklären. Gleichzeitig kann Lernstoff auf unterschiedlichste Art und Weise vermittelt werden. So erstellt die KI in sekundenschnelle Lernkarten, Podcasts oder übersichtliche Mindmaps. Schülerinnen können so ihre individuelle Lernvorlieben bestmöglich nutzen.
Kontra: Wer alles ChatGPT und andere KI-Tools fragt, denkt über nichts mehr selbst nach. Die Erstellung von oben genannten Lernmethoden mit KI geht zwar schnell – werden Audios aber selbst eingesprochen und Lernkarten selbst erstellt, fördert auch das den Lernprozess. Wer sich zu sehr auf KI verlässt, trainiert also vielleicht weniger Eigenständigkeit und kritisches Denken.
Kreatives Denken
Ideenlosigkeit ist durch künstliche Intelligenz fast ausgelöscht worden. So können KI-Tools die größte Inspiration sein und gleichzeitig unser kreatives Denken schrumpfen lassen.
Pro: KI-Tools sind kreative Helfer bei Ideenfindung, Weiterentwicklung und Schulprojekten. Durch sie kommen uns oft Eingebungen, die uns ohne die Hilfe künstlicher Intelligenz verwehrt geblieben wären.
Kontra: Jeder Mensch trägt einen kreativen Kern in sich. Lässt man Schülerinnen die Zeit, kreative Ideen selbst reifen zu lassen, werden auch ohne KI einzigartige Projekte entstehen. Es besteht die Gefahr, dass Eigenleistung, Kreativität und Originalität verloren gehen, wenn man sich zu stark auf KI verlässt.
Alte Systeme neu überdenken
Seit Jahren besteht die Diskussion über die schulischen Bewertungssysteme. Etliche Male wurde bereits angeregt, dass das österreichische Notensystem weder zeitgemäß ist noch individuelle Stärken der Kinder aufzeigt. Künstliche Intelligenz hilft, dieses System zu evaluieren, während Schummeln immer leichter wird.
Pro: Die steigende Präsenz von künstlicher Intelligenz zwingt uns, klassische Prüfungsformate und Bewertungssysteme zu überdenken. Im Schulalltag wird mehr Fokus auf mündliche, projektorientierte und praxisnahe Leistungen gelegt anstatt auf veraltete, systematisierte Beurteilung zu setzen.
Kontra: Die jüngeren Generationen werden nicht umsonst häufig als „Digital Natives“ bezeichnet. Bereits Schüler der untersten Klassenstufen haben oft ein ausgeprägtes Wissen zur Verwendung von künstlicher Intelligenz. Dadurch öffnen sich viele neue Möglichkeiten und Schummeln wird zum Kinderspiel. Innerhalb des derzeitigen Bewertungssystems ist durch die Präsenz von künstlicher Intelligenz Eigenleistung nur mehr schwer überprüfbar.
Fazit
KI im Klassenzimmer ist Chance und Risiko zugleich. Sie kann Lernen individualisieren, SchülerInnen unterstützen und frischen Wind in alte Systeme bringen – bringt aber auch Einschränkungen, Betrugsgefahr und andere Nachteile mit sich. Entscheidend wird auch zukünftig ein transparenter und bewusster Umgang sein. Dass die künstliche Intelligenz bleiben wird, das ist jedenfalls sicher.
Elisa Schütz