Seit Jahren ist die Notfallversorgung im Bezirk Liezen ein heißes Thema. Mit einer einzigartigen Bildungspartnerschaft werden künftig direkt an der Steirischen Eisenstraße 15 Notfallsanitäter ausgebildet.
An der Steirischen ...
Seit Jahren ist die Notfallversorgung im Bezirk Liezen ein heißes Thema. Mit einer einzigartigen Bildungspartnerschaft werden künftig direkt an der Steirischen Eisenstraße 15 Notfallsanitäter ausgebildet.
An der Steirischen Eisenstraße leben und arbeiten rund 16.000 Menschen. Dennoch kann es bis zu 40 Minuten dauern, bis im Notfall ein Notarzt-Team eintrifft. Kritik kommt seit Jahren von Mario Lindner, SPÖ-Sprecher für Einsatzorganisationen und Liezener Abgeordneter: „Regelmäßig erleben wir, dass Einsatzflüge in dieser Region wegen schlechten Wetters abgebrochen werden müssen. Und auch dann, wenn bei hohem Einsatzaufkommen gerade alle Notarzt-Hubschrauber im Einsatz sind, bleibt für den Herzinfarkt in einer Gemeinde wie Landl keiner mehr übrig.“ Bisher mussten Betroffene in solchen Fällen warten, bis ein Notarzt-Einsatz-Fahrzeug aus der weiteren Umgebung eintraf. Die Empfehlung, einen Notarzt-Stützpunkt an der Steirischen Eisenstraße einzurichten, wurde durch die Verantwortlichen des Landes bisher ignoriert, sagt Lindner. Nun riefen die Med Uni Graz und das Rote Kreuz Steiermark eine einzigartige Bildungspartnerschaft ins Leben und beschlossen in noch nie dagewesener Form eine Ausbildung für Notfallsanitäter an der Steirischen Eisenstraße zu organisieren. Dazu werden Medizin-Studierende eingeladen, die so die speziellen Anforderungen des Rettungs- und Notarztdienstes im ländlich-alpinen Raum kennenlernen können und damit Erfahrungen machen.
Den gesamten Sommer lang wird an der Steirischen Eisenstraße intensiv gelernt und trainiert – alles mit dem Ziel, die Teilnehmer fit für ihre spätere Tätigkeit zu machen. Neben medizinischen Fachvorträgen, interaktiven Planspielen und problembasierten Lerneinheiten warten unzählige Stunden Simulator-Training auf die angehenden Notfallsanitäter. Trainiert werden kann beinahe alles, vom Geburtszwischenfall über Notfälle bei Säuglingen und Kleinkindern bis hin zu notärztlichen Maßnahmen bei Herzinfarkt und Schlaganfall. Auch die Durchführung lebensrettender Notfall-Eingriffe bei Schwerverletzten steht am Trainingsplan.