Landesverwaltungsgericht weist Einspruch ab, 4-MWp-Photovoltaik-Anlage darf in Weißenbach/Haus gebaut werden. Voraussichtlicher Baustart ist 2026.
Auf einem 4 Hektar großen Grundstück in Weißenbach bei Haus plant die Ökowerk GmbH mit Sitz in ...
Landesverwaltungsgericht weist Einspruch ab, 4-MWp-Photovoltaik-Anlage darf in Weißenbach/Haus gebaut werden. Voraussichtlicher Baustart ist 2026.
Auf einem 4 Hektar großen Grundstück in Weißenbach bei Haus plant die Ökowerk GmbH mit Sitz in Wien eine 4 MWp Photovoltaik-Anlage. Im Juni des Vorjahres fand dazu die Verhandlung im Hauser Gemeindeamt statt (wir berichteten). Verhandlungsführer war allerdings nicht die Gemeinde, denn für die elektrizitätsrechtliche Bewilligung ist das Land Steiermark zuständig. Eine Einigung mit zwei Grundeigentümern lag bereits am Tisch: Nachdem sie keine Landwirtschaft mehr betreiben, stellen sie die Flächen für die Errichtung einer PV-Anlage zur Verfügung. Als Pachtzins werden mehrere tausend Euro pro Hektar und Jahr kolportiert. Geld, das mit landwirtschaftlicher Nutzung kaum zu erwirtschaften ist.
Vorrangzonen
Das Land Steiermark hat im Juni 2023 Vorrangzonen für Solarenergie ausgewiesen. Im Bezirk Liezen waren davon die Gemeinden Trieben, Lassing und Haus im Ennstal betroffen. In letzterer Gemeinde handelt es sich um eine Fläche von elf Hektar. Die Gemeinde hat auf diese überörtliche Raumplanung keinen Einfluss. „Über uns wurde einfach drübergefahren“, monierte Bürgermeister Stefan Knapp mehrmals. Während ein Grundbesitzer, dessen Flächen ebenfalls als Vorrangzone definiert wurden, die Weiden weiterhin landwirtschaftlich nutzen möchte, stellten zwei andere ihr Grünland für den Bau einer PV-Anlage zu Verfügung.
Unterschriftenliste und Gemeinderatsbeschluss
Aus Sorge um das Landschaftsbild machte die Weißenbacher Bevölkerung gegen das Projekt mobil, innerhalb kürzester Zeit waren 150 Unterschriften gesammelt. Auch die Marktgemeinde Haus stellte sich auf die Seite der Projektgegner. Dazu fasste der Gemeinderat im Juli einen einstimmigen Grundsatzbeschluss, welcher sich gegen den Verbau von landwirtschaftlichen Flächen durch Photovoltaikanlagen aussprach. Parteienstellung in der Verhandlung hatten allerdings nur direkte Grundnachbarn. Das sind neben den ÖBB ein landwirtschaftlicher Betrieb.
Baustart: 2026
Das Land Steiermark erteilte am 9. Juli die Genehmigung für den Bau für die Photovoltaikanlage, woraufhin die Anrainer eine Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht einbrachten. Auch Bürgermeister Stefan Knapp wandte sich mit einem Schreiben an das Gericht, wo er bekräftigte, dass die Marktgemeinde Haus hinter dem Einspruch des betroffenen Landwirtes steht. Das Landesverwaltungsgericht wies die Beschwerde Mitte Dezember ab. Mit Ablauf der sechswöchigen Einspruchsfrist, wurde das Urteil nun rechtskräftig. Aufgrund der geringen Aussichten auf Erfolg, verzichteten die Anrainer auf weitere Rechtsmittel. „Derzeit ist nur mehr die Netzableitung zu klären, welche über Gemeindegrund verlaufen wird“, sagt Ulf Hutter von Ökowerk. Er hofft, dass die Gemeinde einlenkt, schließlich gebe es hierfür auch gesetzliche Regelungen. Der Bau der Photovoltaik-Anlage wird voraussichtlich 2026 beginnen.