„Dopamine Decor“ – Einrichtung, die glücklich macht
13.06.2025 Junges EnnstalWeiße Wände sind Geschichte – jetzt wird alles bunt! „Dopamine Decor“ heißt ein Einrichtungstrend, der vor allem auf knallige Farben und Muster setzt.
Lange Zeit dominierten schlichte Farbe unser Wohnen. Beige und Weiß, soweit das ...
Weiße Wände sind Geschichte – jetzt wird alles bunt! „Dopamine Decor“ heißt ein Einrichtungstrend, der vor allem auf knallige Farben und Muster setzt.
Lange Zeit dominierten schlichte Farbe unser Wohnen. Beige und Weiß, soweit das Auge reicht. 2025 ändern sich die Einrichtungstrend allerdings. Wilde Farbkombinationen, bunte Möbel und Deko sollen nicht nur unserem Zuhause einen frischen Kick geben. Auch unsere Stimmung soll durch die bunte Einrichtung einen farbigen Anstrich bekommen.
Erst Kleidung, dann Einrichtung
Seine Anfänge macht der farbenfrohe Trend weit weg von Einrichtung in der Modeindustrie. Seit Ende der Pandemie – sozusagen als bunter Neuanfang – sind die Laufstege dieser Welt mit ausgefallenen, bunten Kleidungsstücken bestückt. Die unter „Dopamine-Dressing“ bekannte Mode-Bewegung war vor allem in den USA eine Gegenreaktion auf die jahrelangen grauen Jogginghosen-Looks im Homeoffice. Nach und nach schafften es die davon inspirierten Möbelstücke und Einrichtungsideen auch über den Atlantik nach Europa.
Beim „Dopamine-Interior“ (englisch für Dopamin-Einrichtung) ist der Name Programm. Denn der Begriff leitet sich vom „Glückshormon“ Dopamin ab, welches im Gehirn für Freude und Motivation sorgt. Dopamine-Interior soll durch seine leuchtenden Farben eine positive Atmosphäre schaffen, die die Stimmung hebt.
Neonfarben und Pastelltöne
„Alles Farbe“ ist die wohl wichtigste Charakteristik des Einrichtungstrends. Dabei sind mutige Farbkombinationen aus leuchtenden Tönen genau so gern gesehen wie zarte Pastellfarben. Eigene Vorlieben und Geschmack bilden hier die Grundlage. Doch welche Farbkombinationen sind besonders beliebt bei Dopamin-Liebhabern?
Warme Akzentfarben wie Gelb, Orange und Rot stehen in der Farbpsychologie für Energie und Fröhlichkeit. Dazu kombinierte komplementäre Farbtöne wie Pink, Türkis und Kobaltblau erzeugen lebendige Kontraste. Wer es etwas sanfter bevorzugt, kann mit milderen Pastelltönen angenehme Farbtupfer setzen, die eine erfrischende Atmosphäre erzeugen. Generell gilt aber: Persönliche Lieblingsfarben, die einem gute Laune machen, stehen immer im Vordergrund.
Die Psychologie der Farben
Es wäre kein Trend, wenn nicht irgendeine psychologische Begründung im Hintergrund mitmischen würde. So auch hier – denn der Dopamine-Interior Trend hat durchaus seine psychologische Daseinsberechtigung. Neurowissenschaftliche Forschung über Emotionen und Wohlbefinden liefert dahingehend spannende Erkenntnisse: Eine ästhetisch schöne und bunt gestaltete Umgebung dient als positive Stimulierung in unserem Gehirn. Ähnlich wie bei angenehmen Erlebnissen aktiviert auch das Betrachten eines ästhetischen bunten Raumes unser Belohnungszentrum – Dopamin wird ausgeschüttet.
Beim Dopamine-Interior werden also bewusst schöne Farbreize eingesetzt, die unser subjektives Wohlgefühl steigern. Vor allem nach der Pandemie – als der Trend gerade begann – verspürten viele Menschen ein stärkeres Bedürfnis, sich in den eigenen vier Wänden rundum wohlzufühlen.
Von Raum zu Raum
Doch nicht in jedem Raum spielt Dopamine-Decor die gleiche Rolle. Während man sich im Schlafzimmer eher auf Ruhe fördernde Pastelltöne wie blau oder grün an den Wänden konzentrieren sollte, kann man sich im Rest getrost austoben. So wird das Esszimmer und die Küche durch rote oder gelbe Akzente (diese gelten als Appetit fördernd) besonders lebendig. Auch im Badezimmer können kräftige Wandfarben oder bunte Fliesen und Deko schon am Morgen jegliche Müdigkeit vertreiben.
Mit der richtigen Gestaltung kann jeder Raum zum Dopamine-Booster werden. Wo auch immer Farbe, Muster und persönliche Deko aufeinandertreffen, entsteht ein Raum, der gute Laune und ein Gefühl von Geborgenheit vermittelt – ein echtes Wohlfühlparadies nach dem Prinzip der Dopamin-Architektur.
Elisa Schütz