Gesundheitsexperten ließen kein gutes Haar am alternativen Plan der Landesregierung. Man sprach sich gegenseitig Mut zu, sich für das zentrale Krankenhaus einzusetzen. Tenor: Es sei noch nicht zu spät.
Der Verein Pro Klinikum Stainach veranstaltete ...
Gesundheitsexperten ließen kein gutes Haar am alternativen Plan der Landesregierung. Man sprach sich gegenseitig Mut zu, sich für das zentrale Krankenhaus einzusetzen. Tenor: Es sei noch nicht zu spät.
Der Verein Pro Klinikum Stainach veranstaltete vergangene Woche eine Informationsveranstaltung im Öblarner Haus für alle. Man wolle der Politik zeigen, dass „wir diesen Plan A mit dem Leitspital sehr wohl im Bezirk wollen“, sagte Vorstandsmitglied Heinz Schachner in seinen Eröffnungsworten. Auf Initiative des Vereins stellten sich auch die Bürgermeister der Kleinregion Gröbming (Öblarn, Mitterberg-Sankt Martin, Sölk, Gröbming und Michaelerberg-Pruggern) geschlossen auf die Seite der Leitspital-Befürworter. Öblarns Bürgermeister Franz Zach findet es schade, dass die Gesundheitsversorgung zum Politikum geworden ist. Er ermutigte die Bevölkerung für das zentrale Krankenhaus einzustehen: „Viele Leute denken, das Leitspital ist schon Geschichte. Das stimmt nicht.“ Der praktische Arzt Wilhelm Pintar ist Vorstandsmitglied im Verein Pro Klinikum. Er sagt, dass die Gesundheitsversorgung in der Region längst ein Notfall sei. Niedergelassene Ärzte würden auf kurzer Distanz kompetente Ansprechpartner brauchen. Daher gebe es nichts besseres als den Plan A: „Alles andere was man uns einzureden versucht, kommt uns früher oder später teuer zu stehen. Sowohl finanziell als auch in der medizinischen Versorgung“, so Pintar. Als unermüdlicher Kämpfer für das Klinikum in Stainach sprach der ehemalige Rektor der Med-Uni Graz, Hellmut Samonigg. So führte er aus, warum ein zentrales Krankenhaus für den Bezirk Liezen eine bessere Versorgung bietet. Spitäler würden eine gewisse Größe und eine entsprechende Auslastung brauchen. Nur so würden Mediziner die notwendige Routine erlangen und die Einrichtungen auch für junge Ärzte interessant sein. Samonigg zerpflückte den Plan B und warf der neuen Landesregierung eine „fehlende Ehrlichkeit“ im Umgang mit dem Thema vor. Von einem „versorgungswirksamen Ausbau“ sei nichts übrig geblieben, die Vorgaben des Österreichischen Strukturplans Gesundheit würden über weite Strecken nicht erfüllt werden. „Schladming wird amputiert, Bad Aussee bekommt eine Abteilung, die alleine nicht funktionieren kann“, so Samonigg, der für die Zukunft ein düsteres Bild zeichnete: „Der Bezirk wird möglicherweise irgendwann ohne Spital dastehen, weil die Besetzung fürs Personal nicht da sein wird.“ Krankenhausmanager Nikolaus Koller schlug in die selbe Kerbe und kritisierte die derzeitigen Pläne der Landesregierung: „Plan B ist für mich weder wirtschaftlich noch versorgungstechnisch zu verstehen.“ Das wichtigste in einem Krankenhaus sei die Qualität und „die kann es bei diesem Plan B nicht geben“. Im Anschluss hatten die rund 250 Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit das Wort zu ergreifen. Die Kommentare reichten von sachlichen Fragen ans Podium bis hin zu Brandreden für das Leitspital.