Debüt im alpinen Ski-Weltcup
04.10.2024 RegionalesNach seinem Sieg im Europacup im vergangenen Winter startet M t Manuel Traninger im alpinen Ski-Weltcup.
Im Interview spricht der Niederöblarner über seinen Aufstieg, die Vorbereitung und seine Ziele.
Der alpine Skifahrer Manuel
Nach seinem Sieg im Europacup im vergangenen Winter startet M t Manuel Traninger im alpinen Ski-Weltcup.
Im Interview spricht der Niederöblarner über seinen Aufstieg, die Vorbereitung und seine Ziele.
Der alpine Skifahrer Manuel
Traninger misst sich in der kommenden Saison zum ersten Mal mit der Weltspitze des alpinen Skizirkus. Der 26-Jährige kämpft in den Disziplinen Abfahrt und Super-G um Weltcuppunkte. Nach Klaus Kröll und Johannes Kröll ist Traninger die dritte Medaillienhoffnung mit Öblarner Wurzeln. Morgen, Samstag, dem 5. Oktober lädt der Fanclub von Manuel Traninger zur ersten Fanclubfeier. Beginn ist um 19 Uhr im Öblarner Haus für alle. Der „Ennstaler“ traf den Athleten aus Niederöblarn zum Gespräch.
Zu welchem Zeitpunkt war für Sie klar, dass Sie eine Karriere als Profi-Skifahrer anstreben?
„Das Interesse für den Skisport war mir praktisch in die Wiege gelegt. Meine Eltern waren beide Skilehrer und ich bin zum ersten Mal mit zwei Jahren auf den Brettern gestanden. Bis zur Skihauptschule stand der Spaß im Vordergrund, danach kam das Rennen fahren hinzu.“
Wann zeichnete sich Ihr Talent ab?
„Zu Beginn war ich im Schülerbereich unterwegs. Steiermarkweit. Da war ich bei den Besten dabei. Also qualifizierte ich mich für österreichweite Bewerbe und auch da war ich immer vorne dabei. Ich durfte zu internationalen Schülerrennen – und ich mischte vorne mit. In dem Alter muss das noch nicht heißen, dass man Profi wird – aber die Richtung hat gestimmt.“
Wie ging die Reise weiter?
„Es folgten FIS-Rennen. Das ist am Anfang ziemlich hartes Brot. Es gibt dort keine Altersklassen mehr und du misst dich das erste Mal mit älteren Sportlern, die zum Teil schon mehrere Jahre Rennerfahrung in den Beinen haben. Das erste Jahr war zäh, aber darauf war ich vorbereitet. Die zweite Saison hat von Beginn an sehr gut begonnen und erste Erfolge stellten sich ein. In dem Jahr habe ich mich auch für die Jugendolympiade in Lillehammer (Norwegen) qualifiziert, wo ich drei Medaillen holte: Gold, Silber und Bronze.“
Dem Europacup stand also nichts mehr im Weg.
„2018/19 bin ich die erste Europacup-Saison gefahren. In Kitzbühel, beim zweiten Rennen, hab ich gleich mein erstes Top-Ten-Ergebnis geholt. Später stand ich zum ersten Mal am Podium. Es war eine richtig gute Saison und ich kürte mich auch zum österreichischen Meister. Die beiden folgenden Winter waren allerdings geprägt von Verletzungen. Danach brauchte ich wiederum eine Saison, um mich zurückzukämpfen. Ein Aufwärtstrend war zu erkennen, ich fuhr konstant und schaffte sogar einen Sieg. Der vergangene Winter war dann wieder richtig in Form. Mit dem Sieg des Gesamteuropacups löste ich das Ticket für den Weltcup.“
Nach der Saison ist vor der Saison. Wie sehen die Vorbereitungen für den großen Auftritt im kommenden Winter aus?
„Unser Training begann schon im Mai. Dreieinhalb Monate stand nur Kondition am Programm inklusive Kraft- und Koordinationstraining. Zwei- bis dreimal die Woche bin ich zum Training in Rif (Salzburg), das restliche Programm spule ich zuhause in Niederöblarn ab. Ende August ging es dann für vier Wochen nach Chile. Die Verhältnisse dort waren ausgezeichnet – Wetter, Schnee und Pistenverhältnisse ließen echte Rennsituationen schon recht gut simulieren, was bei Speed-Disziplinen eher selten ist.“
Wie sieht der nun kommende Trainingsplan bis zu Ihrem Debüt aus?
„Derzeit gibt es kein striktes Training, wir nutzen drei Wochen zur Regeneration. Danach folgen zwei Wochen Konditionstraining, ehe es zum Training auf Schnee in Sölden weitergeht. Rennauftakt ist dann in Beaver Creek (USA) am ersten Dezember-Wochenende. Wir reisen allerdings schon Mitte November nach Übersee und schlagen für zwei Wochen unser Trainingscamp in Copper Mountain auf.“
Mit welchem Gefühl starten Sie in die Saison?
„Ich habe ein gutes Gefühl und bin noch relativ entspannt. Ich werde mir jedenfalls selbst nicht allzu viel Druck machen, weil ich weiß, dass das bei mir nach hinten losgehen kann. Wenn ich krampfhaft etwas will, funktioniert das bei mir nicht.“
Welche Ziele haben Sie sich für Ihre erste Weltcup-Saison gesteckt?
„Mein Ziel ist es, unter die Top-30 zu fahren und Punkte zu machen. Aber wie vorhin bereits erwähnt, möchte ich mich nicht zu sehr darauf versteifen. Sollte es nicht funktionieren, lasse ich mich deswegen nicht aus der Ruhe bringen. Deswegen habe ich mir keine fixen Ziele gesetzt.“