Globalisierung ist in Europa seit jeher eher ein Schimpfwort als eine Errungenschaft. Dabei beruht sie auf der logischen Einsicht, dass jeder das machen soll, was er am besten kann. Dadurch sinken tendenziell die Preise und der Wohlstand erhöht sich in allen am Handel beteiligten ...
Globalisierung ist in Europa seit jeher eher ein Schimpfwort als eine Errungenschaft. Dabei beruht sie auf der logischen Einsicht, dass jeder das machen soll, was er am besten kann. Dadurch sinken tendenziell die Preise und der Wohlstand erhöht sich in allen am Handel beteiligten Ländern, was in den vergangenen Jahrzehnten auch rund um den Globus passiert ist. Seit der neuen Zollpolitik der USA und dem massiven Exportdruck aus Asien ist das Gleichgewicht allerdings massiv aus dem Ruder gelaufen. Die verwöhnten Europäer drohen abgehängt zu werden. Das ist im internationalen Wettbewerb freilich wenig verwunderlich. Während weltweit massive Anstrengungen unternommen werden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, befindet sich Europa im Dornröschenschlaf. Einerseits erfinden wir ausufernde Sozialleistungen, verkürzen die Arbeitszeit immer stärker und besteuern unsere Wirtschaft bis an die Grenze der Finanzierbarkeit. Schon das wirft uns in der Wettbewerbsfähigkeit Jahr für Jahr immer noch weiter zurück.
Was aber noch schwerer wiegt, ist das unverständliche Gutmenschentum, das unsere Wirtschaft aushöhlt. Wir erfinden Lieferkettengesetze, fördern keine Rohstoffe in Europa, verunmöglichen eine effiziente Energieerzeugung und vernichten mit unserem Vorschriftendschungel jede gute unternehmerische Idee im Keim. Dadurch wird bald so gut wie alles, was zu unserem Lebensstandard notwendig ist, importiert werden müssen, weil wir einfach zu bequem und zu blöd sind, um es selbst herzustellen. Und was das für unseren Lebensstandard bedeutet, kann man sich ausmalen.
Franz Wallig