Am vergangenen Montag fuhren die Bagger am Leitspitals-Grundstück in Stainach auf. Es handle sich aber „definitiv um keinen Spatenstich“, sondern um die Errichtung der kommunalen Infrastruktur. Anders als angekündigt verschiebt sich der ...
Am vergangenen Montag fuhren die Bagger am Leitspitals-Grundstück in Stainach auf. Es handle sich aber „definitiv um keinen Spatenstich“, sondern um die Errichtung der kommunalen Infrastruktur. Anders als angekündigt verschiebt sich der „echte“ Baubeginn ins nächste Jahr.
Sonderlandtagssitzung, Diskussionsformate, großer Raum in Interviews – während das Klinikum Stainach den Wahlkampf in der Steiermark dominiert, starteten Anfang dieser Woche die ersten Arbeiten am Leitspitalgrundstück. Unmittelbar davor lud der Stainacher Bürgermeister Roland Raninger, gemeinsam mit Bürgermeistern aus den Nachbargemeinden und den ärztlichen Leitern der bestehenden Krankenhäuser, zu einem Pressegespräch. Es handle sich „definitiv um keinen Spatenstich“, betonte Raninger. Die Arbeiten würden die Errichtung der kommunalen Infrastruktur, wie Trinkwasserleitungen und Abwasserentsorgung, betreffen. Auch die Ortswasserleitung in Richtung Niederhofen muss verlegt werden, weil sie quer über das Grundstück verläuft. Ein zusätzlicher Hochbehälter in der Nähe der Leistenalm befindet sich bereits in Bau.
Warten auf Gutachten
Roland Raninger nutzte die Gelegenheit, um einen Überblick über die laufenden Verfahren zu geben. So sei der Flächenwidmungsplan im Jänner des Jahres rechtskräftig geworden, die Einreichunterlagen für den Bau wurden im Juni an die Gemeinde übergeben. Noch im Juli versicherte Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl, dass ein Spatenstich im Herbst jedenfalls halten werde. Das schloss Bürgermeister Raninger vergangenen Montag kategorisch aus: „Das geht sich heuer auf gar keinen Fall mehr aus.“ Derzeit liegen die Unterlagen bei den entsprechenden Sachverständigen – in Summe seien das 15 verschiedene Disziplinen. Erst nach deren Beurteilung könne die Bauverhandlung erfolgen, wobei man auch hier mit Einsprüchen rechne. Die Pläne des Verkehrsknotenpunktes an der B 320 zur beidseitigen Aus- und Einfahrt nach Stainach seien in erster Instanz genehmigt. Aufgrund von Einsprüchen sei das Verfahren beim Landesverwaltungsgericht anhängig.
Pensionswelle trifft Spitäler
Gemeinsam mit den Bürgermeistern der Umlandgemeinden und den beiden ärztlichen Leitern Savo Miocinovic (Rottenmann-Bad Aussee) und Karl Wohak (Schladming) betonte man unisono die Wichtigkeit des Klinikums Stainach für die Gesundheitsversorgung in der Region. Die beiden ärztlichen Leiter hoben insbesondere die personelle Herausforderung hervor, die den Betrieb aller drei Spitäler nach sich ziehen würde. Die Auslastung der Betten würde zwischen 30 und 70 Prozent liegen, die Personalstrukturen müssten trotzdem zu 100 Prozent besetzt sein. Und das würde zusehends schwieriger. „Bereits jetzt haben wir in einem Haus acht Pensionisten im Einsatz, ohne die ein Betrieb unmöglich wäre“, so Miocinovic. In Schladming seien die Zukunftsperspektiven kaum besser, wie Karl Wohak er-gänzte: „Rund ein Drittel wird in den nächsten zehn Jahren in Pension gehen.“ All das würde für ein zentrales Krankenhaus sprechen.
Bekenntnis der Bürgermeister
Die Bürgermeister Herbert Gugganig (Irdning-Donnersbachtal), Thomas Klingler (Aigen) und Franz Lemmerer (Wörschach) strichen ihr Bekenntnis zum Klinikum Stainach hervor. „Die Bevölkerung interessiert es nicht, wo das Spital steht, sondern die medizinische Versorgung“, so Gugganig.
Man sicherte vollste Unterstützung zu, wenn es beispielsweise um die Schaffung von Wohnraum für das Personal gehe. Kommenden Sonntag wird die Landtagswahl geschlagen. Das Ergebnis könnte auch Auswirkungen auf das Projekt Leitspital Liezen haben. Die Baumaschinen starteten unmittelbar nach dem Pressegespräch mit den Bau der Wasserleitungen.