In der Puttererseehalle in Aigen im Ennstal fand vergangene Woche der feierliche Empfang des frisch gekürten Berufs-Weltmeisters Florian Gruber statt.
Organisiert wurde die Veranstaltung von der Gemeinde Aigen im Ennstal gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Steiermark ...
In der Puttererseehalle in Aigen im Ennstal fand vergangene Woche der feierliche Empfang des frisch gekürten Berufs-Weltmeisters Florian Gruber statt.
Organisiert wurde die Veranstaltung von der Gemeinde Aigen im Ennstal gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Steiermark und der Wieser Handwerk GmbH. Die WorldSkills, die in diesem Jahr in Lyon, Frankreich, ausgetragen wurden, brachten rund 1600 Teilnehmer aus 65 Nationen zusammen, die in 62 verschiedenen Disziplinen gegeneinander antraten. Florian Gruber, der für Österreich in der Kategorie Fliesenlegen startete, setzte sich in einem anspruchsvollen Wettbewerb durch und sicherte sich die Goldmedaille.
Die Musikkapelle Aigen eröffnete den feierlichen Empfang und schuf einen festlichen Rahmen für die zahlreichen Gratulanten. Florian Gruber erzählte von seiner Teilnahme an den WorldSkills und seinen Eindrücken aus Lyon. Die internationale Bühne war für ihn etwas ganz Besonderes: „Das ganze ‚Drumherum‘ war der Wahnsinn. Wir sind als Team Austria hingefahren, und dank der Teamseminare im Vorhinein waren wir eine eingeschweißte Partie“, berichtete Gruber. „Es war von Anfang bis zum Schluss eine Gaudi.“ Die Aufgabe, die er in Lyon zu bewältigen hatte, war anspruchsvoll: Zwei Wände mussten vorbereitet und ausgeglichen, eine Zwischenwand sowie Waschbecken und Sitzbank gemauert, Estrich betoniert und Fliesen verlegt werden – alles innerhalb von 22 Arbeitsstunden, verteilt auf vier Tage. Gruber vermutet, dass seine Präzision den Ausschlag für den Sieg gab. Trainer Andreas Stiegler, selbst ehemaliger Teilnehmer bei den WorldSkills und ebenfalls bei der Wieser Handwerk GmbH tätig, unterstrich die Bedeutung der genauen Vorbereitung: „Das Bewertungsschema muss man genau kennen, um das Maximum herauszuholen“, erklärte er. Stiegler hob auch hervor, dass China in 26 Disziplinen und Korea in zehn Berufen Gold geholt haben. „Da bleiben nur noch wenige Berufe übrig, bei denen man eine Medaille gewinnen kann.“
Corinna Scharzenberger – in Vertretung von Landeshauptmann Christopher Drexler und Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger – betonte die Bedeutung des Handwerks. Seit kurzem sind der handwerkliche Meister und der akademische Bachelor in Österreich gleichgestellt. „Das zeigt, dass Handwerk wieder einen großen Stellenwert in der Gesellschaft hat“, sagte sie und lobte Gruber als Vorbild für junge Menschen: „Es ist wichtig, dass du jungen Menschen Mut machst, ein Handwerk zu erlernen.“ Auch WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk zeigte sich stolz über die Leistungen des jungen Weltmeisters und der gesamten steirischen Delegation. Die Steiermark stellte mit zwölf Teilnehmern das größte Team aller Bundesländer. Als Präsident von Skills Austria führte er die Abordnung aus Österreich an. Der Erfolg Grubers sei ein Beweis für die hohe Qualität der Ausbildung in der Steiermark. Rund 400 Stunden setzte Florian Gruber in die Vorbereitung und das neben dem täglichen Geschäft. Dafür zollte ihm sein Arbeitgeber großen Respekt.
Zum Abschluss der Veranstaltung gratulierte Bürgermeister Thomas Klingler im Namen der Gemeinde Aigen im Ennstal. Er überreichte Florian Gruber die goldene Ehrennadel der Gemeinde – ein Zeichen der Anerkennung für herausragende berufliche Verdienste. Die Ehrung wurde wenige Tage zuvor in einer Gemeinderatssitzung einstimmig beschlossen. „Es ist etwas ganz Besonderes, einen Weltmeister in unserer Mitte zu haben“, freut sich Klingler.