IMMER AM BALL mit Werner Rohrer
19.12.2025 SportMit einer 1:3-Auswärtsniederlage gegen Austria Wien ging für Sturm Graz die Herbstsaison ohne Erfolgserlebnis zu Ende. Wie bereits oft im Herbst verspielten die Schwarz-Weißen auch gegen die Violetten eine Führung. Nach der abschließenden Pleite überwintert der ...
Mit einer 1:3-Auswärtsniederlage gegen Austria Wien ging für Sturm Graz die Herbstsaison ohne Erfolgserlebnis zu Ende. Wie bereits oft im Herbst verspielten die Schwarz-Weißen auch gegen die Violetten eine Führung. Nach der abschließenden Pleite überwintert der Meister mit vier Punkten Rückstand auf Salzburg am 3. Platz. Damit blieb man zweifelsohne hinter den Erwartungen, doch das war auch irgendwo vorhersehbar. Immerhin verließen seit dem Winter nicht weniger als sieben Leistungsträger, wobei Gazebegovic zwischenzeitlich von Köln wieder zurückgekehrt ist, den Verein. Die meist jungen Nachbesetzungen haben zwar Potenzial, doch sie konnten bislang die Löcher nicht stopfen. Trotz der durchwachsenen Herbstmeisterschaft – besonders die mehr als magere Heimbilanz mit nur zwei Siegen in acht Spielen stößt sauer auf – sind die Titelchancen noch intakt. Zudem ist Sturm Graz noch im Cup vertreten und auch in der Euro-League hat die Säumel-Elf noch eine kleine Chance auf das Play-Off. So gesehen kann man noch viel erreichen, aber dafür muss Ruhe im Verein herrschen. Nicht zuletzt deshalb sollte es im Machtkampf Trainer und Sportchef baldigst eine Entscheidung geben. Meiner Meinung wäre es die beste Lösung für die Schwarz-Weißen, wenn die zwei Protagonisten zusammenfinden könnten. Das wird wahrscheinlich aber nur schwer möglich sein.
Mit einem 2:1-Heimsieg gegen WSG Tirol beendete TSV Hartberg die Herbstsaison am beachtlichen 4. Platz. Trotz bescheidener Mittel haben die Oststeirer einen sensationellen Herbst im Rückspiegel und sind damit in Richtung Meistergruppe unterwegs. Am Beispiel Hartberg sieht man wieder einmal, was es ausmacht, wenn im Verein alle an einem Strang ziehen.
Für den GAK setzte es in der letzten Herbstrunde eine 1:2-Heimniederlage gegen den LASK. Trotz der Nullnummer zum Abschluss gehen die Rotjacken einigermaßen zufrieden in die Winterpause. Mit drei Siegen aus den letzten drei Spielen hat man gerade noch die Kurve gekratzt. Vier Punkte Vorsprung auf Schlusslicht BW Linz sind zwar kein Ruhekissen, doch laut Sportchef Tino Wawra wird der GAK im Frühjahr von der ersten Sekunde an ein anderes Gesicht zeigen.
Gesamt gesehen verlief die erste Bundesliga in der Herbstsaison so ausgeglichen wie noch nie. Jeder konnte jeden schlagen, die sogenannten Kleinen haben ihre Scheu abgelegt. So siegte unter anderem WSG Tirol bei Sturm Graz und in Salzburg. Die Bullen wurden mit der niedrigsten Punkteanzahl seit Bestehen der Zwölferliga Herbstmeister. Erster Verfolger von Salzburg ist der LASK. Seit dem Amtsantritt von Didi Kühbauer holten die Athletiker sagenhafte 22 Punkte aus acht Spielen und gehören damit zu den absoluten Titelanwärtern. Den Hut ziehen muss man dabei von Don Didi, der nach Wolfsberg in der Vorsaison nun mit dem LASK zum zweiten Mal in Folge um den Titel mitspielt.
Wie man an den enttäuschenden internationalen Ergebnisse der österreichischen Vereine sieht, hat unsere Liga in Europa leider viel an Boden verloren. Das ist für unseren Fußball denkbar schlecht, denn keine Erfolge bedeuten einen weiteren Rückfall in der Europacupwertung und damit weniger Clubs auf internationaler Ebene. Damit fehlt auf Sicht gesehen auch der finanzielle Spielraum für Investitionen.
Liebe Leser, an dieser Stelle wünsche ich Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes sowie glückliches neues Jahr.