IMMER AM BALL mit Werner Rohrer
18.04.2025 SportDie vergangene Runde in der Meistergruppe war ganz nach dem Geschmack von Sturm Graz. Mit dem heroischen 2:1-Auswärtssieg gegen Salzburg und der gleichzeitigen Derbyniederlage von Austria Wien gegen Rapid Wien haben die Schwarz-Weißen in der Tabelle nun drei Punkte Vorsprung in der ...
Die vergangene Runde in der Meistergruppe war ganz nach dem Geschmack von Sturm Graz. Mit dem heroischen 2:1-Auswärtssieg gegen Salzburg und der gleichzeitigen Derbyniederlage von Austria Wien gegen Rapid Wien haben die Schwarz-Weißen in der Tabelle nun drei Punkte Vorsprung in der Tabelle. Der Erfolg des Meisters ist umso höher einzuschätzen, da die Mannschaft nach der roten Karte für Gregory Wüthrich fast eine halbe Stunde in Unterzahl spielte. Nach dem Husarenstück gegen den Liga-Krösus hat Sturm alle Karten in der Hand. Der Vorsprung auf Salzburg beträgt fünf Punkte und damit müssen die Bullen zweimal öfter gewinnen als die Grazer.
Nach drei torlosen Pflichtspielen mit nur einem Punkt befindet sich Austria Wien augenscheinlich in einem Formtief. Man darf gespannt sein, ob die Violetten wieder in die Spur finden und im Titelkampf noch ein ernstes Wörtchen mitreden können. Eine Vorentscheidung in dieser Hinsicht wird es wohl in den zwei Duellen zwischen Sturm Graz und Austria Wien in der 5. und 6. Runde geben.
In der Quali-Gruppe feierte der GAK mit dem 1:0-Heimsieg gegen Altach den ersten Sieg unter Neo-Trainer Ferdinand Feldhofer. Dank dieses wichtigen Erfolges gaben die Rotjacken die rote Laterne an die Vorarlberger ab. Im morgigen Auswärtsspiel gegen Klagenfurt sollten die Grazer den Sieg aber unbedingt bestätigen. Im unteren Play-Off geht es nämlich äußerst eng zu. Mit einem Dreipunkter könnte der GAK auf den 3. Platz vorstoßen und andererseits droht bei einem Punkteverlust wieder der letzte Platz. Ohne einen Verein etwas Schlechtes zu wünschen, wäre es für den österreichischen Fußball am besten, wenn WSG Tirol absteigen müsste. Beim 5:3-Sieg gegen Klagenfurt verirrten sich gerade einmal 800 Zuschauer ins Tivoli-Stadion. Das ist für die höchste österreichische Spielklasse jedenfalls unwürdig.
In der zweiten Bundesliga sind die Zuschauerzahlen aber auch mehr als dürftig. Sieht man von Ried oder Austria Lustenau ab, gibt es kaum Partien mit mehr als tausend Zuschauern. Bei den Spielen der Zweiermannschaften von Bundesligaclubs sind oft nur die Verwandten und Freunde anwesend. In Deutschland kommen in der fünften Liga mehr Zuschauer als bei uns in der zweithöchsten Spielklasse. Meiner Meinung nach ist die zweite Liga in dieser Form nicht salonfähig. 16 Vereine in der 2. Liga sind für den österreichischen Fußball zu viel. Wie in Deutschland sollten Zweierteams nur bis zur dritten Liga aufsteigen dürfen. Optimal wären zwölf Mannschaften und der gleiche Modus wie in der ersten Bundesliga. In diesem Fall hätte man zwei reine Profiklassen und einen super Unterbau im Amateurbereich. Man könnte zwei sportlich wertvolle Regionalligen installieren und nicht, wie angedacht, ab der Saison 2025/26 vier dritthöchste Spielklassen. Unter anderem sollte es ja auch eine Regionalliga Steiermark/Kärnten geben. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es in Kärnten acht Teams mit Regionalliga-Niveau gibt. Noch dazu, wo immer mehr Vereine finanzielle Probleme haben und sich einige Clubs schon überlegen, freiwillig den Gang in eine niedrigere Klasse anzutreten.