IMMER AM BALL mit Werner Rohrer
29.11.2024 SportSeit meiner letzen Kolumne hat sich in der Fußballszene einiges getan. Klaus Mitterdorfer trat am vergangenen Donnerstag nach 16 Monaten als ÖFB-Präsident zurück. Nachdem absehbar war, dass er für seinen CEO-Vorschlag Silvia Kaupa-Götzl keine Mehrheit im ...
Seit meiner letzen Kolumne hat sich in der Fußballszene einiges getan. Klaus Mitterdorfer trat am vergangenen Donnerstag nach 16 Monaten als ÖFB-Präsident zurück. Nachdem absehbar war, dass er für seinen CEO-Vorschlag Silvia Kaupa-Götzl keine Mehrheit im Präsidium bekommen würde, war die Entscheidung für den Kärtner klar. „Ich habe immer versucht das große Ganze zu sehen, konstruktiv im Sinne des Fußballs zu agieren und gemäß meiner Werte verbindend zu wirken. Letzteres ist zuletzt nicht mehr gelungen und daher ist der Zeitpunkt gekommen, die Konsequenzen zu ziehen“, betonte Mitterdorfer in einer Aussendung. Auf alle Fälle wurde durch die Querelen und internen Grabenkämpfe wiederum ein Präsident verschlissen. Wie es im ÖFB nun weiter geht, steht in den Sternen. Es gibt jedenfalls viele Baustellen, die es zu schließen gilt. Fakt, ist, dass am heutigen Freitag entschieden wird, wer von den vier Vizepräsidenten bis zur geplanten Hauptversammlung im kommenden Mai die Geschäfte führen wird. Vielleicht heißt es dort ja auch „Zurück zum Start“ und Bernhard Neuhold bleibt im Amt. In diesem Fall hätte dann Ralf Rangnick sein Ziel erreicht.
Ebenfalls am letzten Donnerstag präsentierte der SK Sturm mit Michael Parensen den neuen Geschäftsführer Sport. Der 38-Jährige spielte über zehn Jahre für Union Berlin und war zuletzt als technischer Direktor für den Bundesligisten tätig. Der neue Sportchef tritt mit dem Engagement bei den Schwarz-Weißen zweifelsohne in große Fußstapfen. Er wird wohl an den Erfolgen von Andreas Schicker gemessen. Wenn es so gut weiterläuft wie bisher, wird jeder sagen, das ist noch die Arbeit von Schicker. Sollte aber einmal eine Negativserie kommen, wird Michael Parensen die Schuld an den Misserfolgen zugeschoben. Toll wäre es für den Deutschen natürlich, wenn er die Erfolge von Sturm noch toppen könnte. Dann wäre Michael Parensen zweifelsohne der Held in Graz. Leichter hat es auf alle Fälle Interimstrainer Jürgen Säumel. Der bisherige Coach von Sturm II betreut die Mannschaft vorerst bis zur Winterpause und kann sich in dieser Zeit für höhere Aufgaben empfehlen. Mit einem eindrucksvollen 7:0-Heimsieg gegen Austria Klagenfurt verzeichnete der gebürtige Kärntner ja einen Traumstart. Geht es in dieser Tonart weiter, hat Jürgen Säumel sicherlich gute Chancen auf den Cheftrainersessel. Wie kolportiert wird, soll aber auch der Ex-Union-Berlin-Trainer Urs Fischer als neuer Sturm-Trainer im Gespräch sein. Damit würde Michael Parensen gleich wie Andreas Schicker den ehemaligen Trainer seines alten Vereines ins Boot holen. Wie Jürgen Säumel hat auch Christian Ilzer mit dem glanzvollen 4:3-Erfolg gegen RB Leipzig einen grandiosen Einstand bei Hoffenheim gefeiert.
Nachdem im Skisport die Rückkehr von Athleten auf die Pisten schon fast zur Mode geworden ist, wurde Anfang der Woche auch im österreichischen Fußball ein Sensations-Comeback perfekt. Martin Hinteregger kehrt nach einer zweieinhalbjährigen Pause in den Profifußball zurück. Der 67-fache ÖFB-Teamspieler unterschrieb bei Austria Klagenfurt einen Vertrag bis Juni 2026 und ist ab 1. Jänner 2025 für die Kärntner spielberechtigt. Das Comeback von Martin Hinteregger ist zweifelsohne eine Bereicherung für den Verein und auch für die Bundesliga. Dass er als Kärtner auf Klagenfurter Boden nochmals durchstartet, ist das nächste Highlight in seiner Karriere. Wer weiß, vielleicht wird sogar noch mehr daraus. Sollte sich Österreich für die WM 2026 qualifizieren und „Hinti“ am Ende im Kader sein, wäre das Märchen perfekt.
