IMMER AM BALL
27.09.2024 SportAm vergangenen Sonntag schrieb der österreichische Fußballsport ein trauriges Kapitel. Zum wiederholten Mal kam es beim Wiener Derby zwischen Rapid und Austria Wien zu schweren Ausschreitungen. So schlimm wie diesmal war es in der Geschichte der österreichischen Bundesliga aber ...
Am vergangenen Sonntag schrieb der österreichische Fußballsport ein trauriges Kapitel. Zum wiederholten Mal kam es beim Wiener Derby zwischen Rapid und Austria Wien zu schweren Ausschreitungen. So schlimm wie diesmal war es in der Geschichte der österreichischen Bundesliga aber noch nie und so rückte auch der 2:1-Sieg von Rapid völlig in den Hintergrund. Nach dem Schlusspfiff des Spieles fand der Krawall seinen Ausgangspunkt, als aus dem Gästesektor der Austria Böller und Leuchtraketen in den Familiensektor geschossen wurden. Die Reaktion des organisierten Rapid-Anhanges ließ nicht lange auf sich warten und grün-weiße Fans bahnten sich den Weg auf das Feld. Dies resultierte in einer Massenschlägerei und weiteren verbotenen Einsatz von Pyrotechnik. Schlussendlich lautete die Bilanz 577 Anzeigen, 27 verletzte Personen und ein kapitaler Imageschaden. Das 343. Duell zwischen Rapid und Austria geht zweifelsohne als Derby der Schande in Österreichs Fußballgeschichte ein. Jetzt gehört von den Vereinen und der Bundesliga endgültig hart durchgegriffen, denn sonst drohen uns bald Zustände wie in Griechenland oder Südamerika. Die Verantwortlichen der Wiener Traditionsvereine sind dem Strafsenat – er tagt am kommenden Montag – bereits in einer Richtung zuvorgekommen. Man beschloss am vergangenen Montag in einer gemeinsamen Sitzung, dass die nächsten vier Derbys ohne Gästefans über die Bühne gehen werden. Zusätzlich warten auf die Clubs Geldstrafen im sechsstelligen Euro-Bereich und bei Rapid könnte ein nach den Vorfällen beim Derby im Februar dieses Jahres verhängter bedingter Abzug von einem Punkt schlagend werden. Ob derartiger Gewalteskalationen bin ich für härteste Sanktionen, so gehören die Chaoten lebenslang aus allen Stadien verbannt, aber für einen Punkteabzug bin ich nicht. Die Meisterschaft sollte nicht auf der Tribüne entschieden werden, denn damit werden auch die Spieler, die für die Ausschreitungen nichts dafür können, bestraft.
Was ich in meiner vergangenen Kolumne bereits angedeutet habe, ist seit Montag fix. Manfred Schmid ist neuer Hartberg-Trainer und tritt damit die Nachfolge des zum LASK abgewanderten Markus Schopp an. Der 53-jährige ehemalige Austria- und Wolfsberg-Coach unterschrieb einen Vertrag bis Sommer 2026. Über das Amt des Sportdirektors, wie es Schopp inne hatte, wird noch diskutiert. Der Neo-Trainer saß beim gestrigen Nachtragsspiel gegen WSG Tirol erstmals auf der Betreuerbank der Oststeirer. Klares Ziel mit Hartberg ist für Manfred Schmid, den Verein wieder so rasch wie möglich auf die Erfolgsspur zu bringen. Obmann Erich Korherr sagt zur Verpflichtung des neuen Trainers: „Manfred Schmid ist ein routinierter Coach mit viel Erfahrung. Er kann gut mit jungen Spielern arbeiten und seine Mannschaften waren stets kompakt strukturiert und erfolgreich. Er übernimmt eine intakte Mannschaft und wir sind überzeugt, dass sich mit dem frischen Impuls ehestmöglich Siege einstellen werden.“ Ich bin auch überzeugt, dass Manfred Schmid der richtige Mann für Hartberg ist.