Ratlos in den Frühling

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Nach den Marathongesprächen zu weiteren Maßnahmen wegen der Coronakrise beginnt man als Zuseher schön langsam zu verzweifeln. So scheint sich binnen eines Tages die Einschätzung der Experten dramatisch verschlechtert zu haben, während es immer noch etliche gibt, die einer Öffnung der Schanigärten das Wort reden. Und auch die Politik bringt es nicht mehr annähernd zustande, ihren Standpunkt zu erklären. Der einfache Bürger bleibt ratlos zurück und fühlt sich jetzt wohl endgültig der Willkür ausgesetzt.
Nach mehr als einem Jahr sollte man ja zumindest erwarten können, dass es eine halbwegs verständliche Strategie gibt. Immer öfter gewinnt man allerdings den Eindruck, dass rundum das Chaos herrscht und eigentlich niemand weiß, warum etwas gerade verschärft oder gelockert werden soll. Es werden nur mehr auf Zuruf irgendwelche Maßnahmen gesetzt, die Meinungen gehen quer durch die Parteien und die Bundesländer weit auseinander. Dass angesichts dieser Zustände erstens ein Gutteil der Regeln rechtswidrig ist und sich andererseits kaum mehr wer auskennt, was wirklich Gesetz ist, darf einen nicht überraschen.
Zudem wird auch die Erwartungshaltung der Bevölkerung nachhaltig enttäuscht. Man fühlt sich wie der berühmte Esel hinter der Karotte, wenn ständig von Licht am Ende des Tunnels, Impf­erfolgen und der wärmeren Jahreszeit schwadroniert wird und sich rein gar nichts bessert. Irgendwie bleibt man ratlos zurück, mit dem Blick auf eine rat- und konzeptlose Führung.

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