Glasfaser: Vorerst kein Baustart in Liezen

Wann in Liezen mit dem Bau für das Glasfasernetz gestartet wird, ist derzeit noch unklar. Zuerst muss eine Einigung über die Kriterien für die Wiederherstellung der Straßen erzielt werden. Foto: Ennstaler

„Wollen Glasfaser, jedoch ohne zerstörter Straßen“, sagt Liezens Bürgermeisterin Andrea Heinrich. Die RML Infrastruktur GmbH spricht von Auflagen, die wirtschaftlich nicht darstellbar seien. Heinrich weiterhin interessiert, „eine gemeinsame Lösung zu finden“, wie sie sagt.

Aktuell laufen Bauarbeiten zur Verlegung des Glasfasernetzes in 18 Gemeinden des Bezirks. „Leider vorerst nicht in Liezen“, lässt Geschäftsführer Johannes Gungl über die Firmenwebsite der RML Infrastruktur GmbH verkünden. Dort ist zu lesen: „Nach mehreren Besprechungen zwischen den Verantwortlichen der Stadtgemeinde Liezen und der RML Infrastruktur GmbH gab es leider kein Einvernehmen für den Start des Vollausbaus unserer regionalen Glasfaserinfrastruktur.“ Als Begründung führt die RML Infrastruktur GmbH an, die Stadtgemeinde Liezen verlange Auflagen zur Nutzung von öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen, die wirtschaftlich nicht darstellbar seien. Für Liezens Bürgermeisterin Andrea Heinrich seien diese Auflagen „Standards zur Wiederherstellung von Straßen, die nach Grabungsarbeiten einzuhalten sind“, wie sie sagt. Dabei mache es keinen Unterschied, ob eine Straße aufgrund der Verlegung eines Fernwärmenetzes oder einer Glasfaserinfrastruktur aufgegraben werden müsse. Fakt sei: „Unsere Vorgaben haben alle einzuhalten, auch die RML Infrastruktur GmbH, da können wir keine Ausnahme machen“, betont Heinrich. Schließlich wolle man keine Straßen, die daraufhin nach wenigen Jahren kaputt seien, denn dann „muss die Gemeinde viel Geld investieren, um diese Straßen wieder zu sanieren“, so Heinrich. Die RML Infrastruktur GmbH lässt über ihre Website verkünden, man würde in den aktuellen Ausbaugebieten quer durch den Bezirk von Wildalpen bis nach Bad Mitterndorf und Admont bis nach Haus nach den entsprechenden, geltenden, gesetzlichen und rechtlichen Vorgaben sowie Richtlinien des Landes Steiermark arbeiten. Für Heinrich sei die Situation in peripheren Gebieten jedoch nicht mit jener in Liezen vergleichbar. Gerade innerstädtisch sei kein Platz vorhanden, um neben der Straße graben zu können.

Wollen uns dem Ausbau nicht verschließen

„Ich kann nicht die ganze Stadt aufgraben lassen, ohne Zeitplan und ohne eingehaltene Standards“, so Heinrich. Denn bislang habe die RML Infrastruktur GmbH der Stadtgemeinde auch keine konkrete Planung vorgelegt, aus der hervorgehe, zu welchem Zeitpunkt in welchem Stadtteil gegraben werden würde. Die sei allerdings eine „Notwendigkeit, da wir den Verkehr dementsprechend umleiten müssen“, so Heinrich. Trotzdem wolle man sich dem Ausbau des Glasfasernetzes nicht verschließen und weiterhin nach einer gemeinsamen Lösung suchen, wie Liezens Bürgermeisterin betont. Auch die RML Infrastruktur GmbH lässt anklingen, dass man an den Verhandlungstisch zurückkehren wolle. Denn auf ihrer Website ist zu lesen: „Über Ergebnisse von weiteren Gesprächen informieren wir sofort.“ Die für vergangenen Mittwoch geplante Infoveranstaltung über den Glasfaserausbau, die in Weißenbach bei Liezen hätte stattfinden sollen, wurde abgesagt.

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