„Die Temperatur ist der Baumeister der Piste“

Als Rennleiter ist Manfred Steiner verantwortlich für alles was innerhalb der Zäune passiert. Jahrelang war er an der Seite von Rudi Stocker als sein Stellvertreter, kommenden Dienstag gibt er sein Debüt beim Herren Nightrace in Schladming.

Die Feuertaufe als Rennleiter bestritt Manfred Steiner vor knapp zehn Jahren beim Damen-Weltcupfinale in Schladming im März 2012. Auch bei der WM 2013 hatte er die Rennleitung bei den Damen-Rennen inne. Mit dem Nachtslalom am kommenden Dienstag sollte er das Amt vom Nightrace-Rennleiter der ersten Stunde Rudi Stocker übernehmen. Der von Flachau übernommene Damen-Nachtslalom kam unverhofft.

 

Pistenvorbereitung

In enger Abstimmung mit dem Pistenchef der Planai Bernhard Schupfer entwickelt die Rennleitung einen Schlachtplan über die Präparierung.

Schon während des ganzen Winters achten die Pistengerätefahrer darauf, dass die Rennpiste gut mit Schnee versorgt ist. Kurz vor dem Rennen erhält die Schneedecke ihren Feinschliff. „Die ganze Piste wird mit den Ketten der Pistenfahrzeuge geöffnet, damit anschließend gleichmäßig Wasser eingespritzt werden kann“, erklärt Manfred Steiner. Es sei verhältnismäßig sehr viel Wasser im Schnee, „trotzdem soll es keine Eispiste sein“. Ein kompakter Untergrund sei wichtig um gleichmäßige Bedingungen für alle Läufer garantieren zu können. Schließlich soll der letzte Läufer unter den selben Voraussetzungen ins Rennen gehen können wie der erste. Bei den Herren wird für das Rennen am kommenden Dienstag auf die fertige Piste zusätzlich Wasser aufgespritzt.

Kalt, aber nicht zu kalt

Doch nicht allein die Präparierung sichert einen guten Untergrund, auch das Wetter spielt eine entscheidende Rolle: „Die Temperatur ist der Baumeister der Piste. Optimal sind ein, zwei klare Nächte. Es braucht eine gewisse Kälte, aber zu tief dürfen die Temperaturen auch nicht sein“, erklärt Manfred Steiner. Ein Glanzstück gelang den Pistenbauern beim Damen-Slalom letzte Woche. „Von einigen Skifirmen und Trainern kam großes Lob was die Piste betrifft. Glücklicherweise haben die Temperaturen gepasst. Dennoch eine beachtliche Leistung was die Mitarbeiter in dieser kurzen Zeit geschafft haben“, so Steiner.

 

Personalintensive Betreuung

Die Betreuung der Piste während des Rennens bedeutet für den WSV Schladming einen personellen Kraftakt. Um die 150 freiwilligen Helfer kümmern sich um den einwandfreien Zustand der Piste sowie der Torstangen. Allein sechzig bis siebzig Rutscher sind im Einsatz, die nach jedem Läufer die Piste abziehen.

Der WSV kann auf einen großen Pool freiwilliger Helfer zurückgreifen. „Im Verein wären wir zu wenig Leute. Umso mehr freuen wir uns über die vielen freiwilligen Helfer. Einige nehmen sich eigens frei und nehmen auch eine längere Anreise in Kauf. Ohne diesen Idealismus wäre es unmöglich ein solches Rennen abzuhalten“, sagt Manfred Steiner. Die Aufräumarbeiten starten unmittelbar nach dem Rennen und dauern noch den gesamten darauffolgenden Tag. Am Donnerstag wird die Piste wieder für den touristischen Skilauf freigegeben.

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