Bürgerforum für eine lebenswerte Region formiert

In den Gemeinden Schladming, Haus im Ennstal und Aich entsteht eine Ferienanlage mit Zweitwohnsitzcharakter nach der anderen. Nun hat sich ein Bürgerforum formiert, um für die Interessen der heimischen Bevölkerung einzutreten.

Die Gemeinderatssitzungen am 16. Oktober in Schladming sowie am 31. Oktober in Haus waren keine gewöhnlichen. Sie wurden von außergewöhnlich vielen interessierten Zuhörern besucht, die damit ihr großes Interesse an Vorgängen rund um die Themenkreise Raumordnung, Bauvorhaben und mögliche Zweitwohnsitze zum Ausdruck brachten.
Wie sehr die in der Region lebenden Menschen diese Thematik beschäftigt, wurde nun auch am vergangenen Freitag in einem Gasthaus in der Stadtgemeinde Schladming sichtbar. Zig Bürger aus der Region trafen sich, um ein neues Bürgerforum ins Leben zu rufen. Das gemeinsame Ziel war rasch formuliert: „Wir wollen zu einer positiven Entwicklung der Kleinregion Schladming beitragen, damit diese für Einheimische lebenswert und leistbar bleibt.“ Auch Eckpunkte der grundlegenden Ausrichtung der neu gegründeten Plattform wurden abgesteckt. Dabei herrschte Einigkeit darüber, dass sich die Gruppe politisch unabhängig verhält. Grundsätzlich will sie nicht gegen etwas Stimmung machen, sondern für die Interessen der heimischen Bevölkerung eintreten. Außerdem hat sie nicht die Absicht, Gemeindepolitik zu betreiben. Vielmehr will sie Gemeinderäten und Regionalpolitikern helfen und diese bei ihrer Entscheidungsfindung unterstützen.
Aktuell im Fokus
Um möglichst effizient für seine Anliegen eintreten zu können, bedient sich das Bürgerforum einer modernen Schwarm-Organisation. In der Kommunikation spielen soziale Medien ebenso eine Schlüsselrolle wie das persönliche Gespräch. Der aktuelle thematische Fokus liegt auf jenem Themengebiet, das die Region derzeit am meisten bewegt: Raumordnung, Immobilien, Zweitwohnsitze, leistbares Wohnen. Dabei blicken die aufmerksamen Bürger über den Tellerrand ebenso wie in Nachbarbundesländer. Kein Wunder also, dass die in der vergangenen Woche ausgestrahlte ORF-Fernsehsendung „Am Schauplatz“ ein wichtiges Gesprächsthema im neu ins Leben gerufenen Bürgerforum war. Die von Nora Zoglauer gestaltete Reportage über Luxuschalets in den heimischen Alpen und den wachsenden Widerstand der Bevölkerung schaffte mit 776.000 Zusehern die höchste Einschaltquote seit Bestehen der Sendereihe. Seit der Ausstrahlung wird die Thematik sowohl in der Landespolitik als auch in der Salzburger Medienlandschaft intensiv diskutiert. Noch bis Jahresende sollen Zweitwohnsitze in Salzburg erfasst werden, ab 2020 sind strenge Kontrollen und Strafen angekündigt.
Kontakt
Kontakt zum Bürgerforum kann man jederzeit über die E-Mail-Adresse lebenswerteregion@gmx.at aufnehmen. Egal, ob man Fragen, Hinweise oder Anregungen hat – jede Nachricht wird bearbeitet. Spezielle Anfragen zu Raumplanung und Raumordnung, Baugesetz oder Gemeindeordnung werden an fachlich versierte Experten, die im Hintergrund für das Bürgerforum tätig sind, weitergeleitet und natürlich auch beantwortet. Anzumerken ist noch, dass sich niemand vor Repressalien fürchten muss, da alle Nachrichten zum Schutz der Bürger diskret behandelt und keine persönlichen Angaben weitergegeben werden.

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